Beitragsbild: Patrick Wichmann
Erster gegen Letzter – aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken
Wenn am Sonntag der Tabellenletzte TSV Bad Königshofen auf den Tabellenführer SV Werder Bremen trifft, scheint die Rollenverteilung auf den ersten Blick klar. Doch die Tabelle spiegelt die wahren Kräfteverhältnisse nur bedingt wider. Wir haben bereits gegen die drei Top-Favoriten der Liga – Düsseldorf, Fulda und Saarbrücken – gespielt und hatten damit das wohl härteste Auftaktprogramm der Liga.
Zwar gab es zum Auftakt eine ärgerliche Niederlage in Grenzau, in einem Spiel, das wir ohne Zweifel hätten gewinnen müssen – insbesondere, weil Grenzau ohne Spitzenspieler Feng Yi-Hsin auskommen mussten. Der überzeugende 3:0-Auswärtssiegam vergangenen Spieltag in Grünwettersbach zeigte dann endlich, wozu unser Team in Bestform fähig ist.
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Bremen in starker Form – aber nicht unschlagbar
Werder Bremen hat bislang nur ein Spiel verloren – ein 1:3 beim amtierenden Meister Ochsenhausen. Davor und danach setzte Bremen beeindruckende Ausrufezeichen: ein 3:0 in Düsseldorf (das damals allerdings ohne Dang Qiu und ohne Kanak Jha antrat), ein 3:2 daheim gegen Saarbrücken (in absoluter Bestbesetzung!) sowie ein 3:1 gegen Bergneustadt, das zum Kreis der erweiterten Playoff-Kandidaten zählt. Im Pokal schied Bremen wie wir im Achtelfinale aus – gegen Ochsenhausen, gegen das bereits in der Meisterschaft verloren wurde.
Früher war Bremen fast ausschließlich mit Mattias Falck verknüpft. Mittlerweile ist das Team von Headcoach Kristian Tamas deutlich breiter aufgestellt da. Falck steht aktuell bei einer 4:3-Bilanz (2024/25: 16:11), Gerassimenko, längst ebenso wie Falck einer der Top-Spieler der Liga, bei 3:4 (2024/25: starke 21:10), Bertrand bei 3:1 (neu von Mühlhausen gekommen, 2024/25: 5:12), und Aguirre bei 1:0 – letzterer besiegte gegen Saarbrücken zuletzt sensationell Fan Zhendong, den aktuell vermutlich besten Spieler der Welt.
Mattias Falck, Vizeweltmeister Einzel 2019, Doppelweltmeister 2021
Marcello Aguirre, Sensationssieger über Fan Zhendong (beide Fotos Jessica Bugajew)
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Unsere Spielerbilanzen – kein Spieler aktuell im positiven Bereich :
Bastian Steger und Daniel Habesohn stehen ausgeglichen bei 2:2, André Bertelsmeier bei 2:4 und Filip Zeljko bei 0:4.
Klar ist auch: Wir haben seit dem 18. Januar 2025 keines unserer letzten acht Heimspiele (inklusive Pokal) gewonnen. Das klingt dramatisch – aber wer genauer hinsieht, erkennt das Muster: Allein sechs dieser acht Niederlagen kamen gegen Saarbrücken (2x Meisterschaft) und Düsseldorf (2x Meisterschaft, 1x Play-off und 1x Pokal) zustande, die beide in diesen Spielen jeweils immer in Bestbesetzung antraten. Wir haben in diesen Spielen keineswegs enttäuscht – im Gegenteil, oft war mehr drin.
Unser letzter Heimsieg?
Genau – am 18. Januar mit 3:2 gegen Werder Bremen. Und auch im Hinspiel der vergangenen Saison gewannen wir auswärts in Bremen 3:2 – damals sogar ohne den verletzten Basti Steger. Die letzten drei und vier der letzten fünf Spiele gegen Bremen gewannen wir gegen die Norddeutschen! Chancenlos sollten wir am Sonntag somit nicht sein.
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Formkurve: Gradmesser Team EM in Zadar vom 12. – 19.10.2025
Mehrere unserer Spieler sowie auch Mattias Falck waren jüngst bei der Team-EM in Zadar im Einsatz. Für Titelverteidiger Schweden und für Falck verlief das Turnier enttäuschend – Falck gewann zwar seine Einzel in den beiden Gruppenspielen gegen Türkei und Tschechien, verlor aber überraschend im Achtelfinale gegen Grenzaus Polen Maceji Kubik und kam im Viertelfinale bei der Niederlage gegen Rumänien nicht mehr zum Einsatz.
Für unsere Jungs war die EM gemischt: André Bertelsmeier blieb erwartungsgemäß bei seinem ersten großen Mannschaftsturnier für Deutschland Ersatzmann, während Österreichs Teamchef überraschend auf Daniel Habesohn bei den beiden Gruppenspielniederlagen gegen Kroatien und Moldawien verzichtete. Filip Zeljko dagegen durfte für Kroatien im Viertelfinale gegen Deutschland ran – und zeigte dort eine starke Leistung. Gegen den Europameister von 2022, Dang Qiu, führte er bei 1:2 Satzrückstand im vierten Satz schon 6:0 und hatte den Entscheidungssatz greifbar, bevor Qiu die Partie noch drehte. Das sollte dennoch Selbstvertrauen geben.

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Fazit: Jedes Spiel muss erst gespielt werden
Wir wissen: Bremen kommt als Tabellenführer – aber auch als Gegner, den wir zuletzt dreimal in Serie besiegen konnten. Unsere Leistungen in den vergangenen Wochen waren stärker, als es die nackten Zahlen zeigen. Jetzt gilt es, den Heimfluch zu brechen und wieder ein Zeichen zu setzen.
Erster Aufschlag ist am Sonntag, 26. Oktober, um 15:30 Uhr in der shakehandsArena.
Wie immer überträgt unser Partner Dyn das Spiel live (nur mit Abonnement).
Lasst uns gemeinsam alles für die nächsten Punkte geben – am und neben dem Tisch!

In Grünwettersbach hatte er ein goldenes Händchen. Einiges wird auch am Sonntag von seiner Aufstellung abhängen: Koji Itagaki, Headcoach TSV Bad Königshofen (Bild Philipp Wohlfart)
Auf geht’s, TSV! Auf geht’s shakehandsArena!

