TT-Krimi ohne Happyend bei 0:3 gegen Werder

TTBL

Daniel Habesohn spielte sich trotz der unglücklichen Niederlage mit seiner couragierten und kämpferischen Leistung in die Herzen der Fans (Foto Hermann Zacher)

 Auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer – TSV Bad Königshofen überzeugt trotz 0:3 gegen Bremen

Was auf dem Papier nach einer klaren 0:3-Niederlage aussieht, fühlte sich für uns alles andere als deutlich an. Im Heimspiel gegen den Tabellenführer SV Werder Bremen zeigten wir eine unserer besten Saisonleistungen – und doch fehlte am Ende das sprichwörtliche Quäntchen Glück.

Zwei Fünfsatzkrimis gleich zu Beginn

Schon die ersten beiden Einzel waren an Spannung kaum zu überbieten. Bastian Steger lieferte sich mit Marcelo Aguirre, der vor drei Wochen Superstar Fan Zhendong aus Saarbrücken ebenso in 5 Sätzen niedergerungen hat,  ein hochklassiges Duell, das über die volle Distanz ging. Nach starkem Start und einer scheinbar sicheren 2:0-Satzführung (11:7, 11:3) kämpfte sich der Paraguayer zurück – und Basti musste sich denkbar knapp mit 10:12 im Entscheidungssatz geschlagen geben.

Noch dramatischer verlief das Match von Daniel Habesohn gegen Kirill Gerassimenko. Nach 0:2-Rückstand bewies Daniel großartigen Kampfgeist, drehte einen 6:9 Rückstand im vierten Satz in ein 11:9 und glich zum 2:2 aus.  Im fünften Satz hatte Daniel lange geführt und sogar einen Matchball bei 10:9 gehabt. Doch der Kasache in Diensten von Werder glich mit einem Sensationsballwechsel aus und zeigte in diesem Moment die berühmte Nervenstärke eines Tabellenführers – 10:12 hieß es schließlich aus unserer Sicht im fünften Satz. Überhaupt wurden in diesem Match 4 der 5 Sätze mit nur 2 Bällen Differenz entschieden. Statt einer möglichen 2:0-Führung lagen wir zur Pause 0:2 zurück.

Auf Augenhöhe – trotz 0:3

Nach der Pause versuchte Andre Bertelsmeier gegen Mattias Falck, den Vizeweltmeister von 2019 und Doppelweltmeister von 2021, das Blatt zu wenden. Beide Akteure boten dann nochmals Tischtennis vom Feinsten. Mit knallharten Vorhandtopspins, mutigem Offensivspiel erspielte sich Andre, der tags zuvor seinen 20. Geburtstag feierte, im ersten Satz eine 10:7-Führung – doch wieder behielt Bremen in Form von Mattias Falck das bessere Ende für sich. Wieder 10:12 in einem wichtigen Satz gegen uns. Anschließend  sicherte der Schwede schließlich den dritten Punkt für Werder ab.

Trotz des 0:3-Endstands feierten unsere Fans das Team am Ende und gingen mit einem guten Gefühl nach Hause.

Blick nach vorn

Auch Andy Albert als Geschäftsführer Sport des TSV war so nicht gänzlich unzufrieden: „Die heutige Leistung macht Mut. Wir haben gezeigt, dass wir mit dem Tabellenführer absolut mithalten können. Weltklasse-Ballwechsel, spektakuläre Rallyes und ein emotionaler Auftritt unserer Jungs sorgten für beste Stimmung, für beste Unterhaltung in der Halle. So werden wir auch bald weitere Punkte holen -vielleicht schon am 11. November beim so wichtigen Auswärtsspiel beim Vorletzten in Bad Homburg oder beim nächsten Heimspiel am 15. November beim bayerisch-thüringischen Derby gegen Mühlhausen. In jedem Fall nehmen wir das Positive aus diesem Spiel mit: Einsatz, Leidenschaft, mannschaftliche Geschlossenheit und die Gewissheit, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das Glück wird sich bald auch mal wieder auf unsere Seite schlagen.“

Was bleibt für heute ist dennoch die harte Realität: Nach zuletzt drei Siegen in Folge gegen „Lieblingsgegner“ Bremen  gab es mal wieder eine Niederlage . Und was ebenso Realität  ist -zumindest bis zum nächsten Spieltag- : die rote Laterne in der TTBL brennt in Bad Königshofen.

Das Spiel in Zahlen

TSV Bad Königshofen – SV Werder Bremen 0:3
Bastian Steger – Marcelo Aguirre 2:3 (11:7, 11:3, 8:11, 9:11, 10:12)
Daniel Habesohn – Kirill Gerassimenko 2:3 (7:11, 11:13, 11:9, 11:9, 10:12)
Andre Bertelsmeier – Mattias Falck 0:3 (10:12, 6:11, 7:11)

Zuschauer: 560

Vorheriger Beitrag
Werder Bremen hohe Hürde für einen Heimsieg – aber nicht unlösbar
Nächster Beitrag
WTT Champions in Frankfurt am Main

Related Posts

Es wurden keine Ergebnisse gefunden.