Da liegt Spannung in der Luft

…weil die Play-Off-Runde winkt, wenn der TSV Bad Königshofen den ASV Grünwettersbach erwartet – Ist die 7:6-Bilanz ein gutes Omen?

Geliebäugelt hat man ja schon immer beim Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen mit einem Play-Off-Platz, einem der Ränge 1 bis 4 der TTBL. Hoffnungen, nicht nur dabei und mitten drin zu sein in Deutschlands Tischtennis-Mannschafts-Elite, sondern sogar in den Top-4. Die nach der TTBL-Runde im Modus Best of three 1. gegen 4. und 2. gegen 3. in Hin- und Rückspiel und gegebenenfalls Entscheidungsspiel die Endspielpartner ermitteln. Hoffnungen immer dann, wenn der Klassenerhalt in trockenen Tüchern und der Kontakt zu jenem Spitzen-Quartett da war. Vor diesem Heimspiel am Samstag um 19 Uhr gegen den ASV Grünwettersbach aus dem Karlsruher Ortsteil ist jener Kontakt so eng wie nie zuvor inmitten der Rückrunde.

Vorne weg marschieren die Top-Teams der Liga Düsseldorf (1./18:2) und Saarbrücken (2./18:4), die sich nur gegenseitig oder selber schlagen können, wenn sie personell Harakiri spielen oder der Gegner brutal über sich hinauswächst. Dahinter streiten sich gar vier Teams punktgleich und auf Augenhöhe mit je 12:10 Punkten um die Plätze 3 und 4, getrennt nur durch das Spielverhältnis: Ochsenhausen vor Bremen, Mühlhausen und Bad Königshofen. Selbst Bergneustadt und Grenzau (je 10:12) sind noch nicht aus dem Rennen. Der ASV Grünwettersbach (8:14) dürfte raus sein, wenn er am Samstag nicht gewinnt.

Wie die Ziele und Chancen in der Königshöfer Mannschaft kommuniziert werden, dringt in der Regel nicht nach außen. Bei zunächst drei, seit Jin Uedas Spielberechtigung vier Spielern ist das auch viel einfacher als beim Kader einer Fußballmannschaft. Zudem sind sich die Vier vom Naturell her sehr ähnlich und einig in der Selbstdarstellung bzw. Zurückhaltung: Alle sind mit viel Bodenhaftung und Bescheidenheit ausgestattet, was sich nicht negativ aufs Selbstbewusstsein auswirken muss. Filip Zeljko und Martin Allegro, die in den bisherigen Spielen nur zu negativen Bilanzen kamen, ist jene psychologische Stärke der Resilienz zu eigen. Sie verkraften Niederlagen in dieser speziellen Einzelkämpfer-Sportart mit der Widerstandsfähigkeit, schwierige Situationen und Rückschläge zu überstehen.

Sonst hätte Zeljko beim 3:0 gegen Werder Bremen nicht den ehemaligen Vizeweltmeister Matthias Falck  nach 1:2 Sätzen noch 3:2 schlagen oder Allegro nach mancher Einzelschlappe danach im Doppel so groß aufspielen können. Bastian Steger hat mit seiner Routine und trotz seines Alters (42) noch eine solche Qualität, dass er über jeden Zweifel an seinem Wert für das TSV-Team erhaben ist. Vielversprechend war auch der Einstand des Japaners Jin Ueda mit seinem 3:0-Sieg gegen den Bremer Gerassimenko. So dass man nun nicht mehr als krasser Außenseiter wie in nahezu jedes Vorrundenspiel geht, weil man da noch personell auf Kante genäht war.

Zumal man noch zu dritt völlig überraschend das Vorrundenspiel in Karlsruhe mit 3:1 gewinnen konnte. Auch, weil Allegro gegen den Ex-Europameister Apolonia gewann. Und weil da beim ASV noch Ricardo Walther und Wang Xi fehlten, die beide dem Vernehmen nach wieder einsatzfähig sein sollen. Wegen Xi Wangs Langzeit-Verletzung ist ja der Pokalsieger von 2020 überhaupt erst in die missliche Tabellensituation gekommen. Zeljko hat vergangene Woche beim WTT-Turnier in Doha drei beachtenswerte Siege gegen den Düsseldorfer Borgar Haug, den Koreaner Cho Daesong und den Franzosen Emmanuel Lebesson gefeiert. Diesmal wird er nicht nur von seinen Königshöfer Fans, sondern auch von Freunden, Verwandten, Cousins und Cousinen aus Kroatien unterstützt, die sich auf die 800-km-Reise ins Grabfeld gemacht haben.

„Das ist eine ganz andere Ausgangssituation als im Hinspiel“, ist sich das TSV-Quartett einig, weil die Topleute Wang Xi und Walther wieder mit von der Partie sind und zusammen mit Apolonia und Kozul, alle in Topform, auch Play-Off-tauglich sind. Druck liegt auf beiden Teams und Spannung in der Luft.

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