TSV II trotzt dem Schneechaos und holt wichtige Punkte für den Klassenerhalt

Bad Königshofen  Als am Samstag Marcin Miszewski, Max Keller und Maximilian Dreher in Bad Königshofen sowie Christoph Schüller in Wien zu ihren Koppelspielen nach Oberbayern aufbrachen, waren in München bereits das Bundesligaspiel des FC Bayern gegen Union Berlin abgesagt, der öffentliche U- und S-Bahn-Verkehr eingestellt, der Bahnhof und der Flughafen geschlossen. Der Grund war das Schneechaos in Südbayern. „Man hätte uns von Seiten der Gastgeber wenigstens mal anrufen können“, haderte Schüller nach den beiden Spielen unter ungünstigsten Bedingungen.

Und so wurden die An- und Abreise zu einer insgesamt zwölfstündigen Autofahrt und gefährlichen Angelegenheit, teilweise durch 40 cm hohen Schnee und bei 30 km/h hinter dem Schneepflug. Und der sportliche Auftrag zur Nebensache, nach dem 6:4-Sieg in Haiming nahe der deutsch-österreichischen Grenze im zweiten Spiel des Tages beim FC Bayern München sogar zur Farce. Denn anstatt sich auf die Spiele auch nur einigermaßen vorbereiten zu können, „kamen wir zu beiden Spielen mit großer Verspätung an, so dass uns lediglich eine Viertelstunde Vorbereitungszeit vor Ort eingeräumt wurde.“ Von Chancengleichheit also keine Spur.

Christoph Schüller befasste sich denn auch in seinem obligatorischen Bericht fast nur mit den „Rahmenbedingungen.“ Und davon, dass „wir bereits zum ersten Spiel“, in dem es ja letztendlich für beide um den Klassenerhalt ging und somit enorm viel auf dem Spiel stand, „schon mal eineinhalb Stunden zu spät ankamen. Ich kann nur für mich sprechen: Ich hätte normalerweise dreieinhalb Stunden gebraucht, benötigte aber fünf Stunden wegen durch LKW´s blockierter Autobahn und ständiger Unfälle. Es war das absolute Vollchaos. Da ist man nach einer Viertelstunde noch nicht spielfähig auf dem gewohnten Niveau.“ Es sei ja das wichtigere Spiel gewesen, das man unbedingt gewinnen wollte.

Ausreden waren für den 30-Jährigen nach 20 Jahren Wettkampftischtennis noch nie ein Thema. Eine Erklärung sind diese „Rahmenbedingungen“ sehr wohl. Wobei ihm an der Seite von Marcin Miszewski sogar im Einserdoppel gegen Haimings Einser und Zweier sogar ein 3:1-Sieg gelang. Womit man nach der 0:3-Niederlage des Junioren-Doppels Keller/Dreher wenigstens mit einem 1:1 aus den Doppeln kam. Danach drehten sich in den Einzeln, für normale Verhältnisse überraschend, die Spielstärken und Ergebnisse. Vorne war nichts zu holen, 1:3 und die Gefahr groß, dem Aufsteiger und Tabellenschlusslicht SV Haiming zum ersten Sieg gratulieren zu müssen. Doch diesmal drehten hinten Dreher und Keller den Spieß um und glichen mit zwei Siegen zum 3:3 aus.

4:4 stand es nach der nächsten Runde, weil Schüller beim 0:3 gegen Stockmann in den ersten zwei Sätzen (10:12 und 12:14) das Pech gepachtet hatte, Miszewski aber deutlich gewann und ausglich. Jetzt lagen Gedeih und Verderb in den Händen der Jungspunde, die sich ungeheuer wertvoll für den ganzen weiteren Saisonverlauf erwiesen. Max Keller machte mit 11:9/11:9/11:8 kurzen Prozess, sicherte schon mal das Unentschieden. Während Maxi Dreher Standvermögen und gute Nerven bewies und mit einem hart erkämpften Fünf-Satz-Sieg der finale Matchwinner zum 6:4-Erfolg war.

Die normal eine Stunde Fahrt von Haiming nach München dauerte dann zwei Stunden „und wir kamen wieder eineinviertel Stunden zu spät an. Dementsprechend haben wir dann auch gespielt. Aber Bayern München ist schließlich eine Spitzenmannschaft, und bei uns war die Luft raus. Es wäre auch ohne dieses Drumherum schwer geworden.“

Und so wird die höchste Niederlage (0:10 und 4:30 Sätze) dieser Regionalliga-Mannschaft beim TSV Bad Königshofen nicht als Beinbruch empfunden. „Heute ist selbst dieses Ergebnis einmal zweitrangig“, schloss Christoph Schüller sein Statement. Ich hoffe jetzt nur noch, dass alle gesund nach Hause kommen.“

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