TSV-Reserve siegt in Sachsen

Amateure

Tischtennis Regionalliga Süd

SV Sachsenring Hohenstein-Ernstthal II – TSV Bad Königshofen II 4:6

Hohenstein-Ernstthal (rd) Das Glück hat sich zurück gemeldet beim TSV Bad Königshofen II nach dem als Punktverlust empfundenen 5:5-Unentschieden beim FC Bayern München II vor einer Woche. Das Auswärtsspiel beim Tabellen-Nachbarn SV Sachsenring Hohenstein-Ernstthal II gewann die Mannschaft um Kapitän Christoph Schüller mit dem gleichen Ergebnis wie das Hinspiel (6:4). Wobei das Glück der Unterfranken durch das Pech der Sachsen entstand, die einen Stammspieler im Vergleich zum Hinspiel mit einem Spieler ersetzen mussten, der beide Einzel verlor. Und so fiel die Heimreise des Quartetts samt Trainer Koji Itagaki mit zwei weiteren Punkten im Gepäck wesentlich entspannter aus als jene aus München. Für die Königshöfer Fraktion mit Marcin Miszewski, Akito Itagaki und Maxi Dreher entsprachen die 250 Kilometer Anreise in das 15000-Einwohner-Städtchen westlich von Chemnitz dem Normalfall bzw. Durchschnitt in dieser Liga.

Für den Kleinbardorfer Christoph Schüller mit Wohnsitz Wien war sie, auch angesichts der winterlichen Bedingungen, besonders im Erzgebirge, ein Stress-belasteter Ausflug von insgesamt 1200 Kilometer von Österreich durch Tschechien nach Sachsen und zurück, mit drei Stunden hartem Wettkampf zwischendrin. „Ich bin am Samstag früh um sechs Uhr losgefahren und habe mit einer kleinen Kaffeepause gute sechs Stunden gebraucht.“ Das berichtete Schüller während der Heimfahrt, „irgendwo zwischen Brünn und Prag. Wobei die Entfernung nicht einmal so schlimm war. Ich bin aber heute gefühlt durch mindestens drei Jahreszeiten gefahren.“ Ein bemerkenswerter Aufwand, den reine Amateure wie er für ihr Hobby betreiben. Wenngleich der „Schülli“ mit seiner Vereinstreue zum TSV Bad Königshofen nicht unbedingt dem Normalfall entspricht.

Zum vermeintlichen Glück kamen diesmal solide, zuverlässige Leistungen der TSV´ler und, „mit spielentscheidend“, eine taktische Umstellung. „Um nicht wieder nach den Doppeln einem 0:2-Rückstand nachlaufen zu müssen, haben wir diesmal unsere Doppel-Positionen getauscht.“ Was auch aufging: Die Erfahrenen Schüller/Miscewski gewannen das Zweierdoppel gegen zwei Defensivspieler relativ deutlich (3:1), während die Jungspunde Itagaki/Dreher an Position 1 ebenso (0:3) verloren. Für Akito Itagaki stand diese Begegnung zudem unter einem ganz besonderen Stern. Für ihn war es 24 Stunden vor seinem vermutlichen ersten Bundesliga-Einsatz in der ersten Mannschaft die Generalprobe. Was da mental im Kopf eines 16-Jährigen vorgeht, das lässt sich nicht trainieren, war Neuland und wird ihn vielleicht ewig in Erinnerung bleiben. Und am Montag der Normalfall: Ex in Chemie oder Schulaufgabe in Mathe.

Der Realschüler verlor sein Einzel ganz knapp (2:3) gegen einen der besten Einser der Liga Andrey Milovanov aus Minsk. In der zweiten Runde gewann er aber gegen den Zweier, den ein Jahr älteren Karl Zimmermann, Zweiter der Top24 von Deutschland, mit 3:1. „Er hat zuletzt gute Fortschritte gemacht“, attestierte ihm sein Vater Koji Itagaki. Während der TSV-Einser Christoph Schüller gegen diese ebenso 1:1 abschnitt, was schon mal ein 3:3 ergab. Im hinteren Paarkreuz unterlag Dreher gegen den Defensivspezialisten Krmaschek, der früher schon mal 1. und 2. Bundesliga gespielt hat. „Diesen und den Ersatzmann Dürrschmidt konnte Miszewski besiegen“, dem der Trainer bescheinigte, „sehr ruhig und konzentriert“ gepielt zu haben. „Dreher machte beim Stand von 5:4 für uns gegen Dürrschmidt den Deckel zum 6:4-Sieg drauf. Er hatte aus dem ersten Spiel gegen den Defensivspieler dazu gelernt. Insgesamt war es eine sehr gute, geschlossene Mannschaftsleistung“, verteilte Coach Itagaki Lob an alle, bevor sich die Wege Richtung Westen und Süden wieder trennten.

Punkte für den TSV Bad Königshofen II: Schüller/Miszewski 1, Schüller 1, Itagaki 1, Miszewski 2, Dreher 1