Letztendlich war das Glas doch halb leer

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Königshöfer Zweite holt trotz 383:344 Bällen und 23:17 Sätzen nur ein 5:5 beim FC Bayern München II

Tischtennis Regionalliga Süd

FC Bayern München II – TSV Bad Königshofen II 5:5

München (rd) Von der Tabellensituation her hätte diese Partie eigentlich einen Sieg für die Königshöfer Zweite (4./9:7) gegen die zweite Vertretung des FC Bayern München (7./4:10) in diesem nachgeholten Vorrundenspiel hergeben können. „Und er wäre auch so mit ein bisschen mehr Glück bzw. weniger Pech durchaus auch möglich sein können“, räumte der Kapitän der Unterfranken Christoph Schüller ein „in Anbetracht der Tatsache, dass uns mit Max Keller und dem Japaner Yoshinobu Takeya zwei sichere Punktesammler fehlten“, ein. Unzufrieden mochte der aus Kleinbardorf stammende und in Wien lebende Schüller auf dem Weg von der Schulturnhalle in der Berg-am-Laim-Straße zu seinem Auto aber auch nicht gerade sein, als er über den Spielverlauf in die Redaktion berichtete, ehe er sich von der Isar in die österreichische Metropole an der Donau machte.

Andererseits ging er dabei eher mit sich selber ins Gericht, wollte von „Glas eher halb voll oder halb leer“ nichts wissen, sondern haderte ein bisschen mit dem Pech, gleich drei Matches im fünften Satz knapp verloren zu haben, von denen er an zwei selber beteiligt war. Allerdings war es für den ehemaligen Stammspieler der TSV-Ersten von der Bezirksliga bis zur zweiten Bundesliga, inklusive zwei Meisterschaften dort, ein Novum, dass er ohne einen eigenen Punktbeitrag aus einem Regionalligaspiel heraus gekommen war. Dass ihm dies durchaus zustehe, der selber schon so manches Spiel aus dem Feuer gerissen habe, mochte er dann aber doch einsehen und fand seinen Frieden noch rechtzeitig, bevor er sich auf die Autobahn Richtung Wien begab.

Schließlich konnte das Ziel für den Aufsteiger immer nur „Klassenerhalt“ heißen, und der ist mit nunmehr 10:8 Punkten ein Stück näher gerückt. Andererseits sind die drei Teams, die alleine noch für Titel und Aufstieg in Frage kommen, Windsbach mit 14:0, Hilpoltstein II mit 14:2 und Gräfelfing (10:4), eh schon zu weit entfernt. Außer Sichtweise geriet ein TSV-Sieg wahrscheinlich schon in den Anfangsdoppeln, die beide von den Königshöfern abgegeben wurden: das Erfahrenen-Doppel Schüller/Miszewski mit 0:3, die Jungspunde Itagaki (16)/Dreher (15) mit 2:3. Wenn man so einem Rückstand nachlaufen muss, deutet nicht mehr viel auf einen Sieg hin. Akito Itagaki bezwang aber Nico Longhino mit 3:1, während nebenan Christoph Schüller nach 2:0-Satzführung Petros Sampakidis noch mit 2:3 unterlag.

Für den Ausgleich sorgte anschließend das hintere Paarkreuz, Maxi Dreher gegen Nick Deng und Marcin Miszewski gegen Sebastian Deutsch. Das vordere Paarkreuz endete in der zweiten Runde unentschieden, wobei Christoph Schüller den Pechvogel abschoss, als er einen 0:2-Satzrückstand egalisierte und im fünften Satz doch noch mit 9:11 den Kürzeren zog. Akito Itagaki, gecoacht von seinem Vater Koji, hatte Sampakidis ganz klar im Griff und glich mit 3:0 zum 4:4 aus. Königshofens Routinier Marcin Miszewski (3:0 gegen Deng) brachte seine Mannschaft erstmals mit 5:4 in Führung, doch an Maxi Dreher zehrten bei zwei Satzgewinnen (11:2 und 11:5) die zwei unglücklichen Satzverluste (10:12 und 11:13) so sehr, dass er im entscheidenden fünften Durchgang mit 8:11 die Segel streichen musste, „was seine insgesamt starke Vorstellung keineswegs schmälerte“, so die tröstenden Worte von Christoph Schüller. Wenn man in einem Auswärtsspiel im Vergleich der Bälle (383:344) und der Sätze (23:17) ein eindeutiges Plus aufweist, dann ist ein Unentschieden doch eher mit einem halb leeren Glas zu vergleichen.

Punkte für den TSV Bad Königshofen II: Akito Itagaki (2), Marcin Miszewski (2), Maximilian Dreher (1)