TSV II mit zwei Siegen an einem Tag

Amateure

Tischtennis Regionalliga Süd
Bad Königshofen (rd)

TSV Zella-Mehlis – TSV Bad Königshofen II 2:10

Der vergangene Samstag hatte es in sich für die zweite Vertretung des TSV Bad Königshofen, Neuling in der Regionalliga Süd: Zwei Spiele an einem Tag, in Thüringen und in Oberfranken. Man könnte es Derby nennen, fränkisch-thüringisches, das unterhalb von Oberhof ausgetragen wurde, beim Schlusslicht, ebenfalls Aufsteiger. Es sollte nicht nur gewonnen werden, um aus dem Tabellenkeller raus zu kommen, sondern auch möglichst schnell gehen. Dann rein ins Auto und 150 Kilometer südlich zum unter-oberfränkischen Derby nach Effeltrich, wo die Trauben schon viel höher hängen würden gegen den Tabellenzweiten. Aber den Fokus nicht dorthin, sondern immer nur auf den einen Ballwechsel richten, schien das größte Problem ab dem ersten Ballwechsel um 13 Uhr in Zella-Mehlis.  Letzter war um 23 Uhr in Effeltrich: Das in der vierthöchsten Spielklasse in Deutschland.

Der Auftrag oben im Thüringer Wald war in zweidreiviertel Stunden erledigt, deutlich und verdient mit 10:2 gewonnen. Natürlich hatten alle Spieler Punktbeiträge geliefert. Nur als Christoph Schüller sein erstes Spiel gegen den Einser Nestor Wasylkowski 0:3 verloren hatte, musste man einen heißen Fight befürchten. Rückstand zum Auftakt, ging schon gut los! Doch es sollte sich zeigen, dass dieser Wasylkowski der mit Abstand stärkste Spieler bei den Gastgebern war und danach auch noch Richard Vyborny schlug. Alle anderen Partien waren mehr oder weniger leicht lösbar. Die Gäste zogen unaufhaltsam über 5:1, 5:2 und dann zum 10:2 davon. Nur zwischendurch, im zehnten Spiel, zeigte der aus Schmalkalden stammende, in Bad Königshofen trainierende und für Zella-Mehlis spielende Alexander Krebs (16) seinem ehemaligen Teamkollegen von der U15-Deutschen-Meistermannschaft Akito Itagaki die Zähne bis in den fünften Satz hinein.

Punkte für Bad Königshofen: Vyborny 1, Schüller 1, Itagaki 2, Miszewski 2, Keller 2, Stumpf 2

DJK SpVgg Effeltrich – TSV Bad Königshofen 5:7

Drei Stunden später war erster Aufschlag bei der Mannschaft des ehemaligen Königshöfer Jugendtrainer Marius Zaus, Absteiger aus der 3. Bundesliga. Es folgten geschlagene vier Stunden Kampf auf der Rasierklinge, in dem es nur zwei Mal einen Vorsprung von zwei Punkten gab: Beim 2:0 für die Gastgeber und beim finalen 7:5 für die Gäste. Weitere Belege für die Dramatik dieses Samstagabends: Es gingen zwar „nur“ vier der zwölf Spiele über fünf Sätze. Sie endeten 2:2 unentschieden. Aber acht Sätze wurden erst in der Verlängerung, von 12:10 bis 15:13, entschieden. Weitere sieben Sätze endeten 11:9.

Mit dem im Sommer neu verpflichteten Slowaken Martin Guman stand bei der DJK ein alter Bekannter im Team. Er spielte zusammen mit Kilian Ort und Christoph Schüller einst in der dritten und vierten Liga für den TSV Bad Königshofen und wechselte dann den Stab mit Richard Vyborny für die zweite. Am Samstag hielt er den „Vybo“ mit 3:1 nieder, brachte sein Team mit 2:0 in Front, weil nebenan der DJK-Einser Marios Yiangou gegen Schüller ebenfalls mit 3:1 die Oberhand behielt. Den Anschlusstreffer erzielte Akito Itagaki (15) gegen seinen  ehemaligen Trainer und Sparringspartner Marius Zaus (24) mit 12:10 im fünften Satz. Für den Ausgleich sorgte der nicht ganz gesund angetretene Kapitän Marcin Miszewski gegen Stefan Plattner – 13:11 im vierten Satz. Keine Chance dann für Johannes Stumpf gegen Szilard Csölle, aber Chance zum nächsten Ausgleich genutzt von Max Keller gegen Mill.

Nächster Rückstand nach Vybornys 2:3 gegen Yiangou, doch Schüller meldete den TSV gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Guman zurück – 4:4. Und gleich die nächste Führung für die Oberfranken, weil Miszewski seinen 15. Satz an diesem Tag gegen Marius Zaus mit 13:15 im fünften verlor. Es stand 4:5, und die drei Youngster hatten es in der Hand, ob der TSV mit zwei oder einem oder keinem Punkt die Heimreise kurz vor Mitternacht antreten konnte. Sie trieben es mit der Spannung, von der es bis dahin genug gegeben hatte, nicht ganz auf die Spitze. Akito Itagaki (3:1 gegen Plattner) und Max Keller (3:1 gegen Csölle) brauchten vier, Johannes Stumpf gegen Mill sogar nur drei Sätze. Dann ging es glückstrunken rein in den TSV-Kleinbus und hinaus in die Nacht.

Punkte für Bad Königshofen: Schüller 1, Miszewski 1, Itagaki 2, Keller 2, Stumpf 1