Selbst ein Becker-Hecht reichte am Ende nicht – Düsseldorf siegt in Bad Königshofen

DÜSSELDORF SIEGT IN BAD KÖNIGSHOFEN – TSV verpasst die Tabellenführung

In einem Krimi um die Tabellenführung in der Tischtennis-Bundesliga konnte Borussia Düsseldorf einen 3:1-Auswärtssieg bei uns erringen. Das Endergebnis sieht wesentlich klarer aus als es war. Besser beschrieben ist das Spiel zwischen dem vormals Zweiten und Dritten mit dem Vergleich der Sätze und Bälle. 9:8 Sätze und 159:151 bei den gespielten Bällen zu Gunsten Düsseldorfs sagen aus, wie dramatisch es wirklich war. Ungeachtet dessen war der Sieg am Ende für den Rekordmeister verdient. Mit diesem Erfolg zieht die Borussia vorübergehend an die Spitze der Tabelle und sichert einen der vier Play-off-Plätze erst einmal ab.

Erfolgreicher Start für den TSV Bad Königshofen

Unser Team legte gleich zu Beginn der Partie einen fulminanten Start hin. Jin Ueda dominierte das Auftaktmatch gegen den jungen Norweger Borgar Haug. Mit drei souveränen Durchgängen (11:9, 11:1, 11:7) ging der erste Punkt auf das Konto des TSV, und die Führung war perfekt.

Källberg gleicht für Borussia Düsseldorf aus

Doch Borussia Düsseldorf zeigte sich nicht beeindruckt und brachte das Spiel schnell zurück auf Gleichstand. Im zweiten Einzel setzte der Schwede Anton Källberg ein klares Zeichen gegen Filip Zeljko. Der schwedische Weltranglistensechzehnte spielte nahezu fehlerfrei, setzte sich besonders in den ersten beiden Sätzen mit druckvollen Angriffen durch und hatte stets eine Antwort auf die gefährlichen Aufschläge von Filip. Trotz tapferen Widerstands und eines gewonnenen dritten Satzes (13:11) konnte Zeljko die Niederlage im vierten Satz (7:11) nicht mehr abwenden, sodass Källberg den Ausgleich für Düsseldorf erzielte.

Packende Duelle und immer wieder dramatische Wendungen

In den nächsten beiden Begegnungen boten sich den Zuschauern nicht nur großartige Ballwechsel, sondern auch pure Dramatik. Beide Matches gingen über den Entscheidungssatz. Zunächst traten die beiden Altmeister Bastian Steger und Timo Boll gegeneinander an. Beide 43 Jahre alt und nur zwei Wochen im Geburtsdatum getrennt, kennen sich seit frühester Kindheit. In einem packenden Duell begann Bastian äußerst druckvoll und führte schnell mit 2:0 Sätzen. Doch Boll ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit einer beeindruckenden Aufholjagd und einer Taktikumstellung – er agierte ab Satz 3 mit deutlich mehr Spin in seinen Bällen- drehte er die Partie zugunsten von Düsseldorf (7:11, 5:11, 11:5, 11:6, 11:6).

Boll reflektierte sein Duell mit dem alten Rivalen nach dem Spiel im Interview mit Dyn: „Wenn man gegen einen guten Kumpel spielt, sind Basti und ich immer etwas zurückhaltender, und das überträgt sich auch auf die Zuschauer. Wir spielen schon seit dem Kindesalter gegeneinander. Damals war Basti der Favorit, dann hat sich das langsam gewendet. Die Atmosphäre hier in Bad Königshofen ist großartig, und das wird mir in Erinnerung bleiben.“

Die Entscheidung -Schlussdoppel oder Sieg für Borussia Düsseldorf- lag nun in den Händen von Jin Ueda und Anton Källberg. Es war ein nervenaufreibendes Match, das von hochklassigen Ballwechseln und knappen Satzverläufen geprägt war. Beide Spieler zeigten, warum sie zu den formstärksten in der Liga gehören. Spektakuläre Ballwechsel, darunter ein spektakulärer „Becker-Hecht“ von Ueda (s. Beitragsbild), sorgten  für Begeisterung und liessen die etwas mehr als 1.000 Zuschauern immer wieder zu Standing ovations hinreissen. Nach fünf hart umkämpften Sätzen (8, -9, 10, -10, 9) konnte Källberg den letzten Satz mit 11:9 für sich entscheiden und damit den Sieg für Borussia Düsseldorf sichern.

Bilanz und Ausblick

Mit diesem Auswärtssieg übernimmt Borussia Düsseldorf mit 24:8 Punkten zumindest bis Mittwoch die Tabellenführung der TTBL und hat sich für die Play-offs eine exzellente Ausgangsposition erarbeitet. Unser TSV Bad Königshofen steht mit 22:10 Punkten weiterhin auf einem Playoff-Platz. Auch wenn wir die Sensation und die Tabellenführung knapp verpasst haben, können wir stolz auf diese Leistung sein und darauf im letzten Drittel der Saison weiter aufbauen. Mit dieser Performance werden wir ein ernstzunehmender Anwärter im Play-off-Rennen bleiben.

Nächste Woche steht das schwere Auswärtsspiel in Grenzau an. Es wird ein Bus fahren. Anmeldungen über unsere Startseite.