Ein hochkompetenter Tischtennis-Fachmann geht

Geschäftsführer Udo Braungart wurde vor dem Bundesligaspiel des TSV Bad Königshofen gegen Werder Bremen vor großem Publikum verabschiedet

Bad Königshofen  Einen schöneren Abschluss seiner Arbeit beim Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen hätte es für Udo Braungart (66) aus Poppenlauer aus sportlicher Sicht nicht geben können. Erst wurde er von seinem Geschäftsführer-Kollegen Andy Albert vor ausverkaufter Halle verabschiedet. Dann gewann „seine“ Mannschaft gegen den Tabellendritten SV Werder Bremen mit 3:0. Früher war er als aktiver Spieler und Trainer eigentlich sogar Gegner der Königshöfer. Als er vor fünfeinhalb Jahren beim TSV einstieg, war der Zeitpunkt des sensationellen Durchmarsches in die Bundesliga gekommen, an dem zum Schutz des Gesamtvereins der Spielbetrieb der ersten TSV-Mannschaft in eine GmbH ausgelagert werden und ein gleichberechtigter zweiter Geschäftsführer neben Andy Albert gefunden werden musste. Dem hatte Albert vorgesorgt, rechtzeitig mit Braungart Kontakt aufgenommen und die Zusage für den Zeitpunkt seiner Pensionierung bekommen.

Warum haben Sie aufgehört, wenn es am schönsten ist?

Braungart: Es sind private Umstände. Es ist das Ausmaß des Arbeitsumfangs, hinzu kommt die Vielfahrerei von Poppenlauer nach Bad Königshofen. Das kommt locker an eine 40-Stunden-Woche heran. Auch mein fortschreitendes Lebensalter hat gegen Ende der letzten Saison diese Entscheidung reifen lassen. Meine Familie musste allzu lange durch meinen Beruf sowie durch meine Tätigkeit als Trainer und Funktionär auf mich verzichten. Als angehender Großvater möchte ich mich für diese Toleranz bei ihr bedanken.

Wer wird Ihr Nachfolger?

Braungart: Mit Zustimmung unseres Funktionsteams habe ich ein auf die neue Situation abgestimmtes Organigramm erstellt, in dem ein Großteil meiner Aufgaben auf mehrere Personen verteilt wird. Glücklicherweise gehen einige aus dem Team in Altersteilzeit bzw. Ruhestand. Nachfolger als Geschäftsführer wird Matthias Braun, ein gebürtiger Königshöfer und ehemaliger TSV-TT-Spieler, der im Rentenalter als ehemaliger Direktor der Bayern LB in  seine Heimat zurückgekehrt ist.

Was geben Sie ihm mit auf den Weg?

Braungart: Es ist wichtig, allseits eine gute Stimmung im gesamten Team aufrecht zu erhalten. Ich wünsche ihm anhaltende Motivation für den abwechslungsreichen Job, Organisationstalent und ein glückliches Händchen bei der Auswahl der Mitarbeiter z.B. der Bufdis (Bundesfreiwilligendienstler), die unentbehrlich für ein Funktionieren der Geschäftsstelle und den Trainingsbetrieb im Jugendbereich sind.

Was haben Sie beruflich und sportlich vorher gemacht?

Braungart: Ich war 44 Dienstjahre beim Bundesgrenzschutz und der Bundespolizei in Oerlenbach, München, Frankfurt Flughafen, Potsdam, Bamberg und die letzten neun Jahre wieder in Oerlenbach im Fortbildungszentrum. Als Trainer mit der B- und A-Lizenz war ich beim TV Poppenlauer, SV Güntersleben, Kickers Würzburg, SB Versbach und TSV Bad Königshofen tätig, dazu als Bezirksstützpunkt- und Honorartrainer des UTTV sowie Assistenztrainer bei Talentsichtungsprojekten. Funktionär war ich als Bezirkslehrwart und Verbandslehrwart, seit 2018 Sportlicher Leiter und seit 2020 Geschäftsführer Verwaltung der TT Bad Königshofen GmbH.

Warum sind Sie damals beim TSV eingestiegen?

Braungart: Es waren die Kontakte zu Andy Albert und Josef Ort und weil dort bereits Großartiges geleistet wurde. Ich bin heute noch dankbar, dass ich Teil dieses TT-Märchens auf höchster Entscheidungsebene sein durfte.

Wie sehen Sie die nähere und mittlere Zukunft des TSV?

Braungart: Grundsätzlich ist der Gesamtapparat personell und materiell gut aufgestellt: Ein aufopferungsvolles Helferteam, ein hervorragendes Funktionsteam, ein innovativer Manager Andy Albert, zuverlässige, großzügige Sponsoren, ein überragendes Publikum, insbesondere die Ping-Pong-Ultras sowie die hohe Akzeptanz in der Region und dem benachbarten Thüringen.

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • ralf hamrik
    2024-02-29 8:17

    Udo ist und bleibt ein phantastischer Typ und großartiger Mensch. Ich wünsche dir alles Gute für die weitere Zukunft.

    Antworten

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