Hohe Hürde vor dem Final Four

Düsseldorf. Kaum zu glauben bei der Entwicklung des TSV Bad Königshofen in den letzten zehn Jahren: Noch nie war man in diesem attraktiven DTTB-Pokal-Wettbewerb so weit gekommen wie in dieser Saison, ins Viertelfinale. Nie war man so nah dran, eines der vier Teams beim Final-Four-Turnier zu sein, das mit Halbfinale und Finale am 7. Januar 2024 in der ratiopharm-Arena von Neu-Ulm vor vermutlich 3500 Zuschauern ausgetragen wird. Erstmals gehört man zum erlesenen Feld von acht Vereinen, zusammen mit dem Rekord-Pokalsieger Borussia Düsseldorf, dem amtierenden Pokalsieger 1. FC Saarbrücken TT, SV Werder Bremen, ASV Grünwettersbach, Post SV Mühlhausen, TTC Grenzau und TTF Liebherr Ochsenhausen.

Diesen Mittwoch (19 Uhr) könnte die Hürde vor dem letzten Schritt zu diesem sportlichen Großereignis nicht höher sein für den krassen Außenseiter TSV Bad Königshofen. Schließlich geht es in die Höhle des Löwen Borussia Düsseldorf, der, entgegen seiner allgemeinen Erfolgsstory, zwar schon 27 Mal diesen Pokal gewinnen konnte, in den letzten fünf Jahren aber nur ein Mal. Natürlich liegt die Favoritenrolle eindeutig bei den Gastgebern, die aus ihrem Kader gleich zwei konkurrenzfähige Bundesliga-Teams zusammenstellen könnten. Und die erst am 23. September das Punktspiel in der Königshöfer Shakehands-Arena klar mit 3:0 für sich entschieden haben.

Anton Källberg (3:1 gegen Filip Zeljko), Kay Stumper (3:0 gegen Martin Allegro) und der neue Stern am Tischtennis-Himmel, der junge Norweger Borgar Haug (3:0 gegen Bastian Steger) sammelten die Punkte für Deutschlands erfolgreichsten Titelgewinner (72 nationale und internationale Vereinserfolge) ein. Somit ist es theoretisch und praktisch möglich, dass keiner dieses Trios an diesem Mittwoch aufschlägt. Schließlich gibt es da noch einen Timo Boll, der sich für seine siebte Olympia-Teilnahme in Paris in Form bringen und auf sich aufmerksam machen will. Und einen Dang Qiu, amtierender Einzel-Europameister, der, im Gegensatz zu Boll, noch nie ein Einzel gegen einen Königshöfer verloren und kürzlich bis 2027 verlängert hat. Während Timo Boll ja erst in der vergangenen Saison Kilian Ort zum Sieg gratulieren musste. Immer eine Alternative ist seit 2018 bei der Borussia der Inder Sharath Kamal Achanta. Schließlich vergeht keine Saison, in der nicht der niederländische Trainer Danny Heister das eine oder andere Mal zum Schläger greift und sich selber einsetzt.

„Dieses 3:0 im Hinspiel sagt nicht viel über die Spielstärke Bad Königshofens aus“, gab Heister mit Hinblick auf das Hinrunden-Match in der TTBL und dieses zu bedenken. Wohl wissend, dass der aktuelle Tabellen-Achte (6:8 Punkte) immer noch auf Kilian Ort und Jin Ueda verzichten muss. Womit die taktischen Aufstellungsmöglichkeiten für TSV-Coach Koji Itagaki auf ein Minimum beschränkt und viel durchschaubarer sein werden als jene seines Kollegen Heister.

Basti Steger, Königshofens Leader mit Wohnsitz und Trainingsort Düsseldorf, hat „die Zeit nach dem  letzten Heimspiel viel und gut trainiert“, während Filip Zeljko und Martin Allegro auf Turnieren unterwegs waren. „Ich habe nichts Gegenteiliges von ihnen gehört, so dass ich davon ausgehe, dass sie fit sind.“ Mit seinen 42 Lenzen hat auch Steger persönlich, wie die ganze TSV-TT- Familie, den Traum, einmal am Final Four teilnehmen zu dürfen. Während Kilian Ort noch nicht einmal weiß, wann er wieder trainieren, geschweige denn spielen kann. Von den Düsseldorfern erwartet Steger, „dass sie vom Papier her in Bestbesetzung antreten werden und keine Experimente machen. Man sieht sich ja tagtäglich im Training und kennt sich auch gut. Timo wird sicherlich auch dabei sein. Es wird natürlich eine extrem schwere Aufgabe. Wir wollen ihnen aber das Leben aber so schwer wie möglich machen. Wer weiß, vielleicht gibt’s ja wieder ein Wunder.“

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