TSV II mit zwei Niederlagen zum Auftakt

Amateure

Tischtennis Regionalliga Süd

TSV Bad Königshofen – TSV Windsbach 1:9
TSV Bad Königshofen – TSV Gräfelfing 4:6

Bad Königshofen (rd) Was für ein schräger Start in die zweite Regionalliga-Saison der 2. Mannschaft des TSV Bad Königshofen. Die erste war bekanntlich mit einem Mittelfeldplatz abgebrochen worden. In diese ging man erstmals anstelle von Sechser- mit  Vierermannschaften, die sukzessive bis ganz unten eingeführt werden sollen. Wenn ein wichtiger Spieler von sechs ausfällt, ist das aber weniger schlimm als bei vier. Im konkreten Fall bedeutet das, dass Max Keller (17), der zusammen mit Maxi Dreher und Jakob Schäfer im Tischtennis-Internat des BTTV in München lebt, wegen Problemen mit der Schulter schon ein halbes Jahr keinen Schläger mehr in die Hand nehmen konnte und schlimmstenfalls noch einmal so lange fehlen wird. Für den relativ sicheren Punktelieferanten musste Maxi Dreher (15) von der 3. in die 2. Mannschaft aufrücken. Ihm geht natürlich noch die Konstanz im Verlauf der Sätze und des ganzen Spiels ab. Wobei schon Nuancen den entscheidenden Unterschied machen.

So ein Koppel-Spieltag, das erste Spiel von 14 – 17 Uhr, das zweite von 19 – 22.10 Uhr, und das gleich zum Einstand, fordert natürlich ebenfalls den ganzen Mann. Unschwer ist an den Ergebnissen auszumachen, dass man das erste Match gegen den hohen Meisterschaftsfavoriten TSV Windsbach so oder so verloren, das zweite aber wahrscheinlich gewonnen hätte. Ein Beispiel: Christoph Schüller, ehemaliger Zweit-Bundesliga-Spieler beim TSV, studierte, arbeitete und heiratete in Prag, lebt jetzt mit seiner Frau in Wien. „Klar musste ich einen Tag Urlaub nehmen“, erklärt er, klagt aber nicht über seine Einsatzzeiten. Bei der 1:9-Niederlage gegen den TSV Windsbach gewann er sogar gegen den argentinischen Nationalspieler Pablo Tabachnik, der zusammen mit Rodrigo Gilabert aus Südamerika eingeflogen wurde, in vier Sätzen. Gegen Gilabert unterlag Schüller im einzigen Fünfsatzmatch 2:3. Die zwei Argentinier im vorderen Paarkreuz und im Zweier-Doppel, an 3 den Tschechen Petr Husnik, der vor zwei Wochen noch Tomas Polansky (1. FC Saarbrücken TT) geschlagen hat. Und an 4 Yevgenij Christ, der jahrelang 2. und 3. Bundesliga spielte. Das war eine bis zwei Nummern zu groß. „aber gut so, um rein zu kommen, das Gefühl für die Saison zu kriegen und auch mal Doppel zu spielen, seit zwei Jahren wieder mal.“

Aber nach 13 Sätzen gegen Windsbach (inkl. Doppel) mit höchster physischer und psychischer Anstrengung musste Schüller gegen die völlig ausgeruhten Gräfelfinger im Doppel (mit Marcin Miscewski) über eine Dreiviertelstunde über vier Sätze gehen, um am Ende 3:1 (19:17 im vierten Satz) zu gewinnen. Während am Nebentisch Akito Itagaki/Maxi Dreher in derselben Minute 1:3 (13:15 im vierten Satz, „da war mehr drin“) verloren. Dann fertigte Akito Itagaki (16) den Gäste-Einser Maximilian Heeg 3:0 ab, „spielte ausgezeichnet“, während Schüller weitere Kräfte ließ beim 3:2-Sieg gegen Jonas Becker. Marcin Miscewski knackte Florian Schwalm zum 4:1-Zwischenstand, und ein Punkt aus fünf Einzeln fehlte zum Unentschieden, zwei zum Sieg.

An dem einen war Maxi Dreher (15) zum Greifen nahe dran, unterlag aber 10:12/15:13/13:11/6:11/9:11. Tribut der Jugend: Zusammen sechs vergebene Satzbälle im ersten und zweiten Satz. Selbst im fünften Satz führte er bis kurz vor Schluss. Und weil es am Tisch 1 so zügig voran gegangen war, wurde Christoph Schüller etwa drei Minuten nach seinem ersten Einzel zu seinem 24. bis 28. Satz an diesem Tag gegen Heeg an den Tisch gerufen. Gewiss spielte er noch ein bisschen auf Zeit. Aber das war mehr ein Rumdrucksen als die Sportart-spezifischen Übungen seines entspannt wirkenden Gegners. Und schon lag der „Schülli“ 0:2 hinten, überwand dann aber noch sich und seinen Gegner (11:9/11:2) zum Satzausgleich und musste sich doch, in seinem 28. Satz nachts um zehn 4:11beugen, ein völlig ausgepowerter Amateurspieler. „Ich habe gekämpft und gegeben was ich hatte. Es reichte halt nicht.“

Womit es nur noch 4:3 stand. „Dann war irgendwie die Luft raus“, bemerkte Schüller. Die nächsten drei Matches von Itagaki, Miszewski und Dreher (je 0:3) gingen weg wie warme Semmeln. „Es war für uns schon ein Schock, dass Max Keller ausfällt. Er war auch im Doppel mit Akito eingespielt.“ Wie soll´s weitergehen in der Liga? „Es gibt noch zwei, drei Mannschaften, gegen die hoffen wir zu gewinnen und sie hinter uns zu lassen. Zwei steigen ja direkt ab, einer muss in die Relegation.“ Sagte Christoph Schüller, übernachtete in Kleinbardorf, ging dort am Sonntag zur Wahl und danach ab ins Auto zurück nach Wien.