TSV II mit unglücklichem Saisonstart

Amateure

Tischtennis Regionalliga Süd
Bad Königshofen (rd)

SpVgg Thalkirchen – TSV Bad Königshofen II 8:4

Der Genickschlag für den Aufsteiger kurz vor Saisonbeginn saß: Der designierte Leitwolf und Spitzenspieler der Mannschaft Richard Vyborny musste wegen einer Sprunggelenksverletzung absagen. Fünf Spieler des Sextetts mussten eine Position vorrücken. Wataru Uemura konnte kurzfristig einspringen. Wie stark diese Liga ist, zeigt sich auch daran: Er konnte, zudem an Position 6, keines seiner vier Spiele gewinnen. Was wiederum belegt, dass die anderen fünf ihre Liga-Tauglichkeit erstmals nachgewiesen haben und die Mannschaft erst recht, wenn „Vybo“ wieder fit ist. Andy Alberts Einschätzung: „Mit ihm hätten wir beide Spiele gewonnen, zumindest keines verloren.“

Doch mit dem Konjunktiv der Vergangenheit mochten sie alle nicht lange hadern. Die Zuversicht überwog, die Stimmung und der Zusammenhalt priesen sie als hervorragend. Am Samstagabend gingen die Königshöfer nach vier Stunden als unglücklicher Verlierer gegen den Vierten der Vorsaison aus der Thalkirchener Halle. Alle drei Fünf-Satz-Matches von Christoph Schüller, Max Keller und Wataru Uemura gingen ganz knapp an den Gegner. Statt sich selber nach Marcin Miscewskis 3:0 gegen Daniel Weber mit 2:0 etwas abzusetzen, musste man ständig einem Rückstand hinterherlaufen. Akito Itagaki mit zwei 3:0-Siegen und Neuzugang Johannes Stumpf mit seinem ersten Sieg im TSV-Trikot hielten lange den Anschluss. Der Schwabacher musste allerdings im zweiten Einzel mit zwei unglücklichen Satzverlusten (12:14 und 10:12) abreißen lassen. Doppel werden diese Saison nicht gespielt.

Punkte für Bad Königshofen II: Miszewski 1, Itagaki 2, Stumpf 1

FC Bayern München II – TSV Bad Königshofen II 6:6

Am Sonntagmittag ab 12 Uhr kämpften dann die Königshöfer vier Stunden und 20 Minuten lang unverdrossen und erzielten für diese hervorragende Vorstellung gegen den Mitaufsteiger FC Bayern München II den ersten Regionalliga-Punkt. Diesmal gelang es Christoph Schüller, der bei seinen zwei Siegen groß aufspielte, die Auftaktniederlage von Miscewski gegen Nico Longhino mit einem 3:0 (11:9/12:10/11:8) gegen Petros Sampakidis zu egalisieren. Die Jungspunde Akito Itagaki (3:1 gegen Deng) und Max Keller (3:1 gegen Salzburger mit seinem ersten Sieg in der Regionalliga) bescherten ihrem Team einen 3:1-Vorsprung. Nach Uemuras Niederlage gegen Deutsch bauten Johannes Stumpf, Christoph Schüller und Marcin Miscewski die Gästeführung auf 6:2 aus.

Etwas unerwartet kam dann Itagakis 1:3-Niederlage gegen Salzburger, den Keller vorher klar im Griff hatte. Und Max Keller selber musste sich gegen Deng in fünf Sätzen beugen. Johannes Stumpf war „nicht unzufrieden mit meinem Einstand mit je einem Sieg in den beiden Spielen.“ Gegen Kevin Qu holte er „etwas glücklich“ den vierten Satz mit 17:15 zur 4:2-Führung. „Im Spiel gegen Deutsch habe ich nach 1:1 Sätzen 10:6 geführt und sah, dass Max verloren hatte. Da wusste ich, jetzt kann ich Matchwinner für mein Team werden. Nein, ich war nicht nervös, weil ich wusste, Deutsch ist erfahrener und besser. Dann kam etwas Pech dazu. Das hat sich aber ausgeglichen zu meinem ersten Spiel.“ In den Verlängerungen des dritten und vierten Satzes (10:12/14:16) siegte Erfahrung gegen Jugend. Jetzt war die Führung aber auf 6:5 zusammen geschmolzen. Qu revanchierte sich im zwölften Spiel gegen Uemura, dem bei 12:14 und 9:11 im dritten und vierten Satz das Glück weit aus dem Weg ging.

Der Ex-Hilpoltsteiner Johannes Stumpf (18) war insgesamt aber glücklich, „über meinen Einstand und dass ich in so einer tollen Truppe gelandet bin. Besonders gut gefallen hat mir, dass wir in den Pausen zu siebt im Kreis standen, darüber redeten, wie wir die nächste Einzelrunde angehen können, geklatscht und geschrien haben. Es war eine super Teamleistung. Ganz großen Respekt vor Max und Akito. Wir kennen uns ja schon lange. Die schaffen es tatsächlich, jedes Jahr eineinhalb Klassen drauf zu packen. Eine klasse Entwicklung. Ich bin sicher, wir werden die Klasse halten können.“

Richard Vyborny nahm nach dem Spiel aus Tschechien auch noch Kontakt mit dem Team auf: „Jungs, vielen Dank für euren kämpferischen Einsatz. Ein Punkt ist super, zwei wären möglich gewesen. So ein Pech, was mir passiert ist. Ich denke, in zwei Wochen kann ich euch mindestens mit einem Punkt helfen.“ Marcin Miszewski: „Wir sind ein bisschen unzufrieden, weil wir 6:2 geführt haben. Einige Spiele sind aber so unglücklich hauchdünn verloren gegangen. Wir wurden nicht gerecht belohnt.“ Und Andy Albert: „Mein Glückwunsch an die Mannschaft. Sie hat das Beste aus der Situation gemacht. Wäre das ein Drehbuch gewesen, wenn Uemura das letzte Spiel gewonnen hätte. Ich bin aber auch so zufrieden. Für mich war wichtig gesehen zu haben, dass wir in dieser Liga bestehen können.“

Punkte für Bad Königshofen II: Miscewski 1, Schüller 2, Itagaki 1, Keller 1, Stumpf 1

Änderung vom 21.09.2020:

Den TSV II als Neuling trifft in dieser Liga ein Schlag nach dem anderen. Zunächst zog sich ihre Nummer 1 Richard Vyborny eine Verletzung im Sprunggelenk zu. Der Tscheche fiel deshalb für die beiden ersten Auswärtsspiele bei der SpVgg Thalkirchen (4:8) und beim FC Bayern München II (6:6) aus. Nach insgesamt achteinhalb Stunden Wettkampf am 12. und 13. September nahm man wenigstens einen Punkt mit ins Grabfeld zurück. Ersetzt wurde Vyborny dabei durch den Japaner Wataru Uemura, der allerdings an Position 6 alle vier Spiele verlor. Nun der zweite Schlag: Uemura ist erst seit dem 31. August 2020 für den TSV Bad Königshofen spielberechtigt. Um in der Hinrunde eingesetzt werden zu dürfen, ist aber eine Spielberechtigung ab dem 1. Juli der jeweils nächsten Saison Voraussetzung.

Beim TSV war man davon ausgegangen, dass dies nicht für Uemura gelte, weil er seit mehreren Jahren keine Wettkämpfe mehr bestritten hat. Seine Teilnahme verhinderte kein Vorrücken anderer Spieler und brachte keinen Spielgewinn. Wäre man also in Unterzahl, zu fünft, angetreten, hätte man den gegen den FC Bayern München II gewonnenen Punkt behalten dürfen. So aber trifft den Aufsteiger die ganze Härte der Statuten, der Wettkampfordnung, Artikel 15 Absatz 3. Die Spiele werden dem gemäß nach WKO E 3.2 gegen den TSV Bad Königshofen gewertet, zwei Mal 0:12 Spiele, 0:36 Sätze und 0:396 Bälle.