TSV II ist Meister der Oberliga Bayern

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Als Aufsteiger bisher ohne Niederlage – Vier Spieltage als Vorbereitung auf die Regionalliga Süd

Bad Königshofen (rd) Der Auftrag der zweiten Vertretung des TSV Bad Königshofen für das vergangene Wochenende mit zwei Spielen war klar: Ein Sieg und ein Unentschieden, und der Aufsteiger hätte die Meisterschaft und den direkten Durchmarsch in die Regionalliga, die vierthöchste in Deutschland, am fünftletzten Spieltag geschafft. Überdeutlich, wenn auch nicht ganz unerwartet, lieferte die Truppe um Christoph Schüller bereits am Samstag gegen den TSV Starnberg, dem insgesamt nur sechs Sätze in den neun Spielen gelangen. Und zwei Stunden sind für ein Oberliga-Spiel, das auch über vier Doppel und zwölf Einzel gehen kann, auch nicht die Welt. Nur das Zweier- (Miszewski/Murakami) und das Dreier-Doppel (Itagaki/Keller) mussten in den vierten Satz, gewannen ihn aber mit 11:3 (gegen Hoffmann/Mohanamoorthy) bzw. 11:6 (gegen Quick/Leidheiser) deutlich. Im Schnellverfahren räumten Martin Jaslovsky/Christoph Schüller ihre Gegner im Einser-Doppel Hagmüller/Kappe mit 5/3/7 aus dem Weg.

Damit war schon angedeutet, dass potenzielle Zuschauer nicht zu spät kommen durfte, die sonst nur für die entscheidenden Spiele in die Halle gehen. Martin Jaslovsky, Christoph Schüller, Marcin Miszewski, Akito Itagaki und der erstmals eingesetzte Tatsuya Murakami schraubten das Ergebnis auf 8:0, wobei nur Schüller über vier, Miszewski gegen den starken Florian Leidheiser über fünf Sätze gehen mussten. Dann genoss der ebenso wie Akito Itagaki 14-jährige Max Keller, er lebt und trainiert seit dieser Saison und Schuljahr im BTTV-Internat in München, die Aufmerksamkeit im neunten Spiel allein für sich zu haben. Er entnervte den ca. drei Mal so alten und erfahrenen Kai Kappe mit seinem druckvollen Offensivspiel in vier Sätzen.

Spielführer Christoph Schüller, vier Jahre lang in der zweiten Bundesliga für den TSV aktiv, zum Verlauf dieses Spiels und der ganzen Saison: „Sicher wollten wir heute gewinnen. Es wurde dann aber doch bedeutend leichter als im Hinspiel, als wir vier Spiele abgeben mussten. Das ist aber auch Ausdruck dafür, dass sich unsere jungen Burschen im Verlauf der Saison weiter entwickelt haben. Wir müssen aber morgen in Kist noch einmal Gas geben und dann den Sack zumachen. Vorausgesetzt das gelingt: Dass wir Meister so deutlich und bisher mit nur einem Unentschieden und null Niederlagen werden, nein, damit konnten wir nicht rechnen. Es gibt heuer in dieser Liga fünf Mannschaften, die so stark besetzt sind, dass man ihnen die Meisterschaft zutrauen konnte. Dass wir vorne mitspielen, ja, aber Meister werden, definitiv nein.“

Christoph Schüller lebt, arbeitet und trainiert in Prag und nahm, wenn sie zu Ende sein wird, in dieser Saison 14 Heimfahr-Wochenenden in Kauf. Das bedeutet trotz Koppelspieltagen 14 Mal 840 Kilometer plus neun Auswärtsspiele, also rund 16000 Kilometer auf der Straße in Sachen Tischtennis. Demnächst wird der Investment-Banker aus Kleinbardorf zusammen mit seiner Verlobten seinen Lebensmittelpunkt nach Wien verlegen und es damit zu den Auswärtsspielen näher haben als zu den Heimspielen.

Punkte für den TSV: Jaslovsky/Schüller 1, Miszewski/Murakami 1, Itagaki/Keller 1, Jaslovsky 1, Schüller 1, Miszewski 1, Itagaki 1, Murakami 1, Keller 1.

 

TTC Kist – TSV Bad Königshofen II 7:9

Was Christoph Schüller angekündigt hatte, dass man auch in Kist, „wo es immer schwer war zu gewinnen“, Gas geben wolle, war auch bitter nötig. Im Hinspiel haben wir 8:8 gespielt und im Schlussdoppel das Ding noch rein gebogen. Es war ja unser einziges Unentschieden und auch diesmal eine ganz enge Kiste. Ich bin einfach froh, dass wir vorzeitig die Meisterschaft fest machen konnten.“ Nach vier Stunden und zehn Minuten Spielzeit war am Sonntagabend die Schlacht gewonnen und die Meisterschaft in trockenen Tüchern. „Es war aber auch ein Kampf auf Biegen und Brechen, der immer auf der Kippe stand und in dem sich keine Mannschaft einmal absetzen konnte.

In Rückstand gerieten die Königshöfer allerdings nie. Den 2:1-Vorsprung aus den Doppeln zogen sie bis zum 8:7 durch, obwohl Kist zwischendurch fünf Mal ausgleichen konnte. Schüller und Keller unterlagen in fünf Sätzen. Knapper als beim Prager aus Kleinbardorf (11:9/10:12/11:13/13:11/9:11) geht eine Niederlage nicht. Dafür setzte sich Murakami mit 12:10 im Entscheidungssatz durch. Erst nach dem vorletzten Einzel setzte sich der TSV mit zwei Punkten ab, doch Max Keller ließ Kist durch Szymanek wieder auf 7:8 heran kommen. Das bedeutete aber bereits das sichere, erhoffte Unentschieden. Doch Jaslovsky/Schüller machten mit einem 3:1 gegen Campos Valdes/Schäfer den Deckel drauf. Anderthalb Stunden später feierten die Königshöfer Bundesliga- und die Oberliga-Mannschaft gemeinsam ihre Siege in der heimischen Shakehands-Arena.

Punkte für den TSV: Miszewski/Murakami 1, Jaslovsky/Schüller 2, Jaslovsky 1, Miszewski 1, Schüller 1, Itagaki 1, Murakami 2,