Bayernliga Nord: Auftakt nach Maß

Die TSV-Zweite erfüllte alle Erwartungen in ihrem ersten Bayernligaspiel
TSV Bad Königshofen II – SV DJK Eggolsheim 9:3
Der Auftakt ist dem Aufsteiger in die Bayernliga Nord TSV Bad Königshofen II gelungen, in etwa auch in dem Rahmen, den man sich erhofft hatte. Die eigene Zielsetzung, „oben mitspielen, wenn möglich noch einmal aufsteigen“, scheint nicht überzogen. Geschenkt wird man aber nichts bekommen in dieser Liga. Das zeigen die anderen Ergebnisse, das machten schon die ersten Spiele in diesem Duell der beiden Aufsteiger deutlich. Für die Gäste, die bereits eine Woche vorher erstmals Bayernliga-Luft hatten schnuppern dürfen, war es bereits die zweite 3:9-Niederlage nach jener gegen den TV Etwashausen. Was den Königshöfern eindeutige Indizien liefern sollte, dass es mehrere heiße Bewerber um die Oberliga geben wird. Dass man immer in bestmöglicher Aufstellung wird antreten müssen. Und dass vornehmlich für die Jugendlichen im Team noch Luft nach oben ist.
So sah es auch Andy Albert, der angetan war von der Kulisse (ca. 80) und der Bundesliga-ähnlichen, aufmunternden Art der Unterstützung von den Rängen, gerade wenn bei den Youngstern mal nach einem uneinholbar scheinenden Vorsprung auf einmal der Faden riss und sie den Boden unter den Füßen gegen die Routiniers aus Oberfranken und Tschechien zu verlieren drohten. „Lukas (Schwarz) hat ja schon recht stabil aufgespielt“, lobte er den Zwölftklässler des Gymnasiums Bad Königshofen. Ihn schienen die Herausforderung und die Erwartungshaltung des Publikums eher zu beflügeln als zu lähmen. Aber Tizian Bauer und Leon Sick hatten schon noch „beträchtliche Schwankungen in ihrem Spiel, die bei so jungen Spielern aber selbstverständlich sind.“ (Albert)
In der Tat stand zum Beispiel Leon Sick in seinem Einzel gegen Abel mit 2:1 Sätzen und 9:5-Führung kurz vor seinem ersten Bayernliga-Sieg, brach dann plötzlich, mit der Angst des Gewinnen-Könnens vor Augen, ein und verlor sein Spiel noch. Im Dreier-Doppel hingegen war ihm an der Seite von Lukas Schwarz ein bemerkenswerter 3:1-Sieg gegen Szitai/Brandtl gelungen, welcher nach 1:1 in den beiden vorderen Doppeln einen ersten Rückstand vermied und die Zeichen auf Sieg setzte. Kaum anders erging es Tizian Bauer, der sich gegen Herbert auch wunderte, dass er seine Führung ebenso wenig durch brachte wie seinen offensiven Erfolgsstil. Weil ihn der wesentlich erfahrenere Gegner „gelesen“ und analysiert hatte und sein Spiel entsprechend umstellte, während Bauer mit sich zu hadern begann und damit (2:3) noch von der Siegerstraße rutschte.
Lehrgeld zahlen, nennt man solche Erlebnisse. Wer es zu zahlen und daraus zu lernen bereit ist, und das waren Bauer und Sick in der Vergangenheit immer, der wird auch in dieser Liga seinen Weg machen. Über solche Erfahrungen längst hinaus sind die Eins, Zwei und Drei im TSV-Sextett. Filip Zeljko, auch erst 20, aber schon mit drei Jahren Zweit-Bundesliga-Erfahrung, trug, wie auf Bestellung, es war ja auch so in Auftrag gegeben, zwei Einzel- und einen Doppel-Punkt bei. Zusammen mit Christoph Schüller, ebenfalls drei Jahre zweite Bundesliga, zerlegte er das Tschechen-Doppel Javurek/Abel mit 3:0, während Miszewski/Bauer gegen Flicek/Herbert klar den Kürzeren zogen. Zeljko zum ersten Bayernligaspiel seines Lebens: „Da muss man sich auch erst mal dran gewöhnen, kann eigentlich nur verlieren. Es hat aber richtig Spaß gemacht“, weshalb er in Aussicht stellte, dass es „nicht das erste und letzte Mal“ gewesen sein muss.
Christoph Schüller, vielleicht war er nie so gut wie zurzeit, „echt prügelstark“ (Albert), hatte einen ganz großen Auftritt: Zwei Einzelpunkte (gegen Flicek und Javurek), einen im Doppel, mit 9:0 Sätzen: Besser geht nicht. „Ich war mir eigentlich sicher“, sah es Ansy Albert, „er war mindestens so gut wie in seiner Glanzzeit. Er trainiert super an seinem Studienort Prag.“ Bestechend seine Aggressivität und Stabilität mit noch größerer Wucht in seinen Endschlägen. Das gegen zwei mit allen Wassern gewaschene alte Hasen, als ob sie Laufkundschaft wären. Und „Papa“ Marcin Miszewski „lieferte“ erwartungsgemäß gegen Szitai (3:1) und Herbert (3:0), coachte, feuerte an, tröstete, hielt wie eine Glucke die Flügel über die Jungen und befeuerte das familiäre Klima in der Truppe. „So kann´s gern weiter gehen“, freute sich Andy Albert über den zweiten Anzug des TSV.
Punkte:
Zeljko/Schüller (1), Schwarz/Sick (1), Zeljko (2), Schüller (2), Miszewski (2), Schwarz (1)
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