Was Jochen Breyer nach Bad Königshofen zieht und was er vom TSV und der Stadt hält

Bad Königshofen  Am Pfingstmontag ab 16 Uhr findet in der Shakehands-Arena das spektakulärste Sportereignis in der Geschichte des TSV Bad Königshofen statt. Dessen 1. Tischtennis-Mannschaft hat die Bundesliga-Saison 2023/24 als Dritter abgeschlossen und sich damit für das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft qualifiziert, das im Play-off-Modus ausgetragen wird: Ins Finale kommt, wer von maximal drei Spielen gegeneinander zwei gewonnen hat. Zum Hinspiel reist der 33-fache deutsche Meister Borussia Düsseldorf an. Parallel dazu spielt Saarbrücken gegen Werder Bremen.

Mitten drin statt nur dabei wird Jochen Breyer (41) sein, gebürtiger Heidelberger, studierter Journalist und Politikwissenschaftler. Seit 2013 ist er Moderator des ZDF-Sportstudios, in vier Wochen auch der bevorstehenden Fußball-EM-Übertragungen. Er weilt dann nicht zum ersten Mal in der Badestadt, zum zweiten Mal, wieder gegen Borussia Düsseldorf, bei einem Tischtennisspiel in der Arena. Die Beziehung TSV-Breyer kam über Oliver Haschke, einen Förderer der Tischtennis-Abteilung, zustande. In einem Interview beantwortete uns Breyer folgende Fragen.

Was haben Sie als Schüler, Student oder Praktikant anders gemacht als viele andere, die auch einmal Journalist und Nachfolger von Harry Valerien, Dieter Kürten oder Günther Jauch werden wollten?

Jochen Breyer: „Mein Glück war, dass ich schon sehr früh wusste, was ich werden wollte. Während meine Freunde das Ziel Fußballstar hatten, habe ich davon geträumt, als Sportreporter Fußballspiele zu kommentieren. So konnte ich direkt nach dem Abi diesen Weg einschlagen und habe besonders beim Studentenradio viel gelernt.“

Ging der Weg geradlinig nach oben oder half auch das Momentum mit der richtigen Zeit, Ort, Menschen u.s.w.?

Breyer: „Ohne Menschen, die einem helfen und an einen glauben, geht’s nicht, und ich hatte glücklicherweise beim ZDF Chefs, die an mich glaubten. Mehr sogar als ich selber. Ich erinnere mich noch, als Dieter Gruschwitz, mein Redaktionsleiter, mich anrief und sagte, `Jochen, wo bist du gerade? Setz dich mal bitte wohin.´ Ich setzte mich auf einen Stuhl in meiner WG-Küche und er sagte: `Michael Steinbrecher hört auf als Sportstudio-Moderator, und ich will, dass du sein Nachfolger wirst.´ Da war ich komplett überwältigt, hatte das ja überhaupt nicht erwartet. Ich musste auch erst ein paar Tage überlegen, weil ich es mir damals nicht wirklich zugetraut habe.“

Apropos Weg: Wie kam es dazu, dass Sie schon mehrmals Gast in Bad Königshofen waren?

Breyer: „Bei einem Charity-Event von Thomas Müller habe ich Oliver Haschke getroffen. Er hat für den guten Zweck Karten fürs Sportstudio ersteigert. So haben wir uns näher kennen gelernt und Oli war so nett, mich seitdem immer wieder mal nach Bad Königshofen einzuladen.“

Was imponiert Ihnen am TSV und an der Stadt und Region?

Breyer: „Vor allem die extreme Verbundenheit der Menschen mit dem TSV und dem Tischtennis. Die ganze Region fiebert mit. Das spürt man, wenn man da ist. Die Atmosphäre in der Halle ist überragend. Und bei aller Leidenschaft wird der Gegner respektiert. Das imponiert mir sehr.“

Werden Sie wieder als Co-Hallensprecher zum Mikrofon greifen und, wenn ja, wie haben Sie sich vorbereitet?

Breyer: „Ja, ich freue mich sehr, an diesem besonderen Tag dabei zu sein. Der TSV hat ja eine Art Tischtennis-Wunder wahrgemacht mit dem Einzug in die Play-offs. Das Spiel gegen Düsseldorf wird ein Festtag. Ich bereite mich vor, indem ich mit den handelnden Personen spreche, vor allem natürlich mit Andy Albert, dem diese sensationelle Entwicklung zu verdanken ist.“

Was trauen Sie den Königshöfern in den Play-offs zu?

Breyer: „Sehr viel. Wer hätte denn vor der Saison gedacht, dass sie auf Platz 3 landen? Kaum jemand. Wer denkt jetzt, dass sie Düsseldorf schlagen? Wieder kaum jemand. Umso besser: Der TSV kann als Außenseiter frei aufspielen, der Druck liegt bei Düsseldorf.“

Können Sie sich vorstellen oder was muss passieren, dass eines Tages einmal im ZDF-Sportstudio nach 60 Minuten Fußball sechs Minuten Tischtennis gezeigt werden?  

Breyer: „Sehr gute Frage. Mich als Moderator stört es auch, dass wir aufgrund des Fußballs so wenig Zeit für andere Sportarten haben. Aber ich kann versprechen: Sollte Bad Königshofen den großen Favoriten Düsseldorf schlagen, werde ich mich dafür einsetzen, dass wir darüber berichten.“

Vielen Dank!

 

 

 

 

 

 

 

 

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Egon Schüler
    2024-05-17 17:35

    Jochen Breyer in dieser für unseren Sport u.für Bad Königshofen so wichtigen Momentum begrüßen zu können macht uns Spaß,Stolz und Glücklich zugleich!Jochen,wir freuen uns auf dich.mhG Seniorfan Egon.

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