TSV II bleibt Regionalligist

Amateure

Bad Königshofen (rd) Die Ganze Saison war die TSV-Zweite nier auf einem Abstiegs- oder Relegationsplatz. Doch dann hätte die Ausgangssituation für die Abstiegsfrage in der Tischtennis-Regionalliga Süd komplexer und komplizierter nicht sein können vor diesem letzten Wochenende der Saison. Während der Meister und Aufsteiger in die 3. Bundesliga mit dem TTC Wohlbach bereits feststand, war auch einer der beiden Festabsteiger mit dem TSV Gräfelfing sicher. Für den zweiten Abstiegs- (9.) und den Relegationsplatz (8.) waren aber mit Hettstedt, Bad Königshofen II, Thalkirchen und Dresden-Mitte noch vier Mannschaften im Topf, mit unterschiedlich viel ausgetragenen Spielen dazu. Für höchste Spannung und viel Kommunikation zwischen den einzelnen Austragungsorten war also gesorgt, Überraschungen und Turbulenzen gesellten sich dazu.

Nichts für schwache Nerven. Und diese Fünf spielten teils sogar gegeneinander am vergangenen Wochenende. „Wir hatten eine schlechte Position“, erklärte der Königshöfer Spielführer Christoph Schüller am Sonntagnachmittag, als das letzte der drei Spiele seiner Mannschaft noch lief, die Schäfchen aber bereits im Trockenen waren. „Wir hatten zwar zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, aber auch das schlechteste Spielverhältnis. Je nachdem hätten wir direkt absteigen oder auf dem Relegationsplatz landen können. Wir hatten zwei Auswärtsspiele in Sachsen und am Ende das Heimspiel gegen den Meister am Sonntag.“ Am Ende gab es strahlende Gesichter beim TSV II.

MSV Hettstedt – TSV Bad Königshofen II 6:4

Der Samstag um 12 Uhr begann für den TSV Bad Königshofen im ersten Spiel in Hettstedt überhaupt nicht verheißungsvoll nämlich mit einer 4:6-Niederlage. „Die brauchten nur ein Unentschieden, um drin zu bleiben, wir hätten sogar einen Sieg brauchen können“, berichtete Schüller. Man versuchte alles, aus den fünf Spielern das vermeintlich bestmögliche Quartett zusammenzustellen, tauschte sogar die bewährten Aufstellungen der beiden Doppel. Was sich zumindest bei Schüller/Keller bestätigte. Man kam mit 1:1 aus den Doppeln. Trotz 3:1-Führung ging danach fast nichts mehr. Als es 4:5 stand, war die Last für Max Keller zu groß, der Gastgeber insgesamt vielleicht zu stark, gewann allerdings von den 19 Sätzen mit Mindestabstand von zwei Punkten allein 13, die Gäste nur sechs. Nach Bällen lagen die Gäste sogar 409:408 vorne.

Punkte für den TSV II: Christoph Schüller/Max Keller (1), Schüller (1), Takazama (1), Miszewski (1)

SV Dresden-Mitte – TSV Bad Königshofen II 0:10

Während der anschließenden Fahrt von Hettstedt nach Dresden glühten die Handys, erhielt man als erfreulichste Nachricht, dass der lange schon feststehende Absteiger TSV Gräfelfing, der vorher noch keines seiner 16 Spiele gewonnen, nur ein Unentschieden geholt hatte, bayerische Schützenhilfe leistete und zur selben Zeit das für sich eigentlich bedeutungslose Spiel in Dresden 7:3 für sich entschieden hatte. Was für eine Befreiung! Wie das möglich sein konnte, war nach Ankunft bzw. in der folgenden Partie zu erkennen: Bei Dresden fehlte der Einser, und mit der Moral und Widerstandskraft der Sachsen war es auch nicht so weit her. Das nackte Ergebnis ließe fast auf „kampflos“ schließen, war es natürlich nicht. Die Königshöfer Truppe präsentierte sich höchst konzentriert und seriös, unterschätzte keinen Gegner, auch nicht die Situation und landete den höchsten Sieg in ihrer Regionalliga-Historie: 10:0, 30:5 Sätze und 382:269 Bälle. Nach sechs Stunden Wettkampf und insgesamt sieben Stunden An- und Abreise und dem Wichtigsten, dem gesicherten Klassenerhalt, war der Samstag wahrlich ein erfüllter Tag.

Punkte für den TSV II: Schüller/Keller (1), Takazama/Miszewski (1), Schüller (2), Takazama (2), Miszewski (2), Keller (2)

TSV Bad Königshofen – TTC Wohlbach 5:5

Der Pflicht folgte am Sonntag die Kür gegen den Meister und künftigen Dritt-Bundesligisten aus dem Oberfränkischen. Und diese drei Stunden Tischtennis auf hohem Regionalliga-Niveau hätten sich gern mehr Zuschauer gönnen sollen. Von wegen ging um nichts. Alle zehn eingesetzten Spieler beider Teams wollten unbedingt mit einem Erfolgserlebnis aus der Saison gehen. Vier Spiele gingen über fünf Sätze, 13 Sätze in die Verlängerung. Ein Beispiel dafür, wie gekämpft wurde: Schüller/Keller unterlagen gegen Rosenberg/Forkel mit 11:13/10:12/10:12. Und das Schönste: Maxi Dreher, der am Samstag nur zuschauen durfte, bedankte sich für seinen Einsatz, indem er gegen Forkel den entscheidenden Sieg zum 5:5 holte. „Eine ganz tolle Leistung. Man hat gesehen“, so Andy Albert, „dass unsere  Jungen die Saison genutzt haben und auf dem Sprung sind, gestandene Regionalliga-Spieler zu werden.“

Punkte für den TSV II: Schüller (1), Takazama (1), Keller (2), Dreher (1)