Gold und Silber für Maksim Grebnev bei der Junioren-WM

TTBL

Der Youngster des TSV betätigt sich weiterhin als fleißiger Medaillensammler

Vila Nova de Gaia [Portugal] (rd) Die Erfahrungen und die Erfolge des russischen Tischtennis-Bundesligaspielers des TSV Bad Königshofen Maksim Grebnev (19) mehrten sich in den letzten Wochen. Er entwickelte sich bei mehreren internationalen Meisterschaften als Medaillen-Hamster. Seinen neuesten großen Titel holte er diesen Dienstag im Pavilhao Desportiva Municipal, der Sporthalle von Vila Nova de Gaia in Portugal. Wie es mit seinen Kräften am Ende dieses Jahres, speziell vor den letzten drei TTBL-Spielen des TSV in Neu-Ulm am 16.12., in Fulda am 19.12. und gegen Bad Homburg in der Shakehands-Arena am 21.12. aussieht, ist eine andere Frage. Die auch aus Sicht seines Trainers Dimitrij Mazunov von seiner Neu-Ulmer Trainingsgruppe zum Problem für den 19-Jährigen werden könnte.

So sehr der sich über die Goldmedaille im Doppel seiner Schützlinge Maksim Grebnev/Vladimir Sidorenko bei der U-19-Weltmeistersachaft auch freute, so besorgt zeigte er sich darüber, was alles an Einsätzen ihm von der russischen Mannschaftsleitung zugemutet worden war. Grebnev selber zeigte sich in einem Gespräch wenige Minuten nach dem Titelgewinn am Dienstagabend ziemlich erschöpft: „Ich war in allen vier möglichen Wettbewerben, im Einzel, Doppel, Mixed und im Teamwettbewerb, im Einsatz. Es war sehr stressig und ging ganz schön an die Substanz. Dass wir im Doppel-Finale einen 0:2-Rückstand aufholen mussten, machte es umso schwerer. Danach haben wir unsere Taktik etwas umgestellt und noch gewonnen. Es war ein sehr schweres Turnier, aber auch ein erfolgreiches. Es war für mich ein Riesen-Erlebnis, weil ich zum ersten Mal bei einer WM zwei Medaillen gewinnen konnte.“ Das Interview kurz nach dem Spiel führte und übersetzte die Studentin im Bundesfreiwilligendienst beim TSV Bad Königshofen Ksenia Mukhaeva.

Im Einzel hatte es Grebnev über die Gruppenphase bis unter die letzten 16 gebracht, scheiterte da aber am Polen Samuel Kulczycki (TTC Ochsenhausen), gegen den er zuvor auch schon hatte gewinnen können. Im Mixed schied er in der dritten Runde aus. Im Teamwettbewerb war der typische Teamplayer aber bis ins Halbfinale eine Bank, sorgte hier mit einem 3:0-Sieg gegen den Deutschen Hannes Hörmann, späterer Bronze-Gewinner im Einzel, für den Einzug ins Finale. Hier blieb, wie nicht anders zu erwarten, nur die Silbermedaille nach der 0:3-Niederlage gegen China.

Am Dienstagabend stand Maksim Grebnev, der u.a. zusammen mit Lev Katsman schon Doppel-Europameister bei den Aktiven und Vize-Europameister mit der Mannschaft geworden war, mit seinem Neu-Ulmer Trainingsgruppen-Kollegen Vladimir Sidorenko im Endspiel gegen Andras Csaba aus Ungarn und Ivor Ban aus Kroatien. Sein Königshöfer Teammanager Andy Albert sah ihn in den ersten zwei Sätzen (9:11/6:11) in einer ganz ungewohnten Rolle, ohne die kämpferischen und spielerischen Leistungen, die er von ihm gewohnt ist. „Dass die Beiden sich aus diesem Loch noch heraus geholt haben, hätte ich fast nicht mehr für möglich gehalten.“ Dann sah er sie „viel harmonischer“, während ihre Gegner „sich nicht mehr so viel zutrauten und Maksim wieder gewohnt frech und bissig aufspielte.“

Bei 9:9 im fünften Satz war noch alles möglich. Doch nach den nächsten zwei Bällen und dem 11:9/11:7/11:9 in den Sätzen drei bis fünf „sprang Maksim wie Rumpelstilzchen durch die Box und feierte auf dem Tisch stehend den WM-Titel.“ Doch der Erfolgstrainer Dimitrij Mazunov, der zusammen mit Sidorenko und Katsman und dem TTC Neu-Ulm am 16. Dezember Maksim Grebnev und den TSV Bad Königshofen als Gegner empfängt, hielt in einer Sprachnachricht an Andy Albert den Ball ganz flach: „Ich glaube, die Beiden sind ganz schön platt. Speziell Maksim ist aus meiner Sicht komplett leer. Da muss man gucken, dass er, wenn er kommt, genügend Pause bekommt und dosiert trainiert. Das war schon ein Programm nicht von schlechten Eltern. Anfang November spielte er Slowenien Open, dann die U21-Europameisterschaft, fünf Tage später ging es nach Houston/USA zur Einzel-WM und fast noch mit dem Jetlag wenig später nach Portugal. Das ist ein verdammt hartes Programm gewesen und Maksim ist komplett leer, Sidorenko natürlich auch. Es war gut, dass sie nach 0:2 nicht die Köpfe haben hängen lassen. Das war mental sehr stark, wie sie das hinbekommen haben.“