Auf zum Saison-Finale mit Matchball zwei

Der TSV Bad Königshofen ist mit einem Heimsieg gegen Mainz 05 Dritter – Bei einer Niederlage entscheidet der Taschenrechner

Der TSV Bad Königshofen muss also doch bis zum letzten TTBL-Saison-Spiel diesen Sonntag, 16 Uhr, darum kämpfen, um zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte, in seiner siebten TTBL-Saison, die Teilnahme an den Play-offs zu sichern. Vor einer Woche war klar, dass er dazu zwei Matchbälle haben würde. Ein Sieg, entweder gegen Mühlhausen oder Mainz, würde genügen, wäre aber auch notwendig, um dies zu schaffen: Im besten Fall Platz 3 und den 33-fachen Deutschen Meister Borussia Düsseldorf als Gegner im Best-of-three-Modus.

Doch so großartig die Leistung der TSV-Truppe diese Runde bisher war: Nicht einfach und schon gar nicht planbar war ein Sieg gegen den thüringischen Konkurrenten Mühlhausen, dem man bereits im Hinspiel unterlegen war und eine negative Direkt-Bilanz hatte. Nun soll also Matchball zwei genutzt werden: Gegen den Tabellenletzten und bereits seit langem als Absteiger feststehenden FSV Mainz 05. Der schon im März durch den Verzicht auf einen Lizenz-Antrag aus wirtschaftlichen Gründen seinen Abstieg selber besiegelte. Um sich danach aber alles andere als hängen zu lassen, sondern ambitioniert und motiviert die Runde zu Ende zu spielen.

Bester Beweis am vorletzten Freitag, als man einen Tag vor Mühlhausens Vorstellung in der Shakehands-Arena den Postlern in deren Halle einen Kampf auf Biegen und Brechen lieferte. Einen 0:2-Rückstand glich man aus und musste sich erst im Schlussdoppel beugen. Wer also von den rund 700 Zuschauenden (nur noch ein paar Plätze frei) in Erwartung eines Spaziergangs in die Arena kommt und mit einem Schnelldurchgang rechnet, wird sich vermutlich wundern. Oder er erinnert sich an die Heimniederlage gegen Mainz in der vergangenen Saison, als der damals Vorletzte schon einmal die Punkte entführte. Wer immer bei den Gästen aufschlagen wird, ist Vollprofi und an einer positiven persönlichen Bilanz interessiert. Das ist sie zwar nur bei einem, dem Chinesen Li Yongyin (14:9). Er hat u.a. den Ex-Vizeweltmeister Matthias Falck geschlagen.

Doch wie sieht die Situation für den TSV überhaupt aus? Der letzte Stand vor dem letzten, zur selben Zeit von allen ausgetragenen Spieltag, wurde erst am Mittwoch ermittelt, weil da die letzten zwei Spiele mit Bremer (4.) und Bergneustädter (6.) Beteiligung stattfanden. Heraus kam folgendes: Bei einer weiteren Königshöfer Niederlage gäbe es fünf verschiedene Möglichkeiten: Drei Kombinationen, wonach man Vierter wäre, und zwei, wonach der Play-off-Traum geplatzt wäre. Die sicherste Lösung wäre ein Sieg, egal in welcher Höhe. Dann wäre man auf jeden Fall Dritter und Gegner von Borussia Düsseldorf.

Dass Mainz in Bestbesetzung antritt, darf vorausgesetzt werden. In Mühlhausen zog man sogar den Materialspieler Mladenovic aus dem Ärmel. Was dient noch alles einer Prognose? Das Hinspiel gewann der TSV mit 3:0. Allegro kämpfte Rares Sipros 3:2 nieder. Zeljko hielt Rossi  mit 3:1 in Schach. Und Steger schlug Willeke mit 3:0. Da war allerdings noch kein Yongyin Li dabei. Wenn dem zwei Einzel-Siege gelängen, könnte es gefährlich werden. Carlo Rossi (0:13) und Johannes Willeke (0:3) sollten zwar schlagbar sein. Bliebe als Überraschungsgast der Luxemburger Luka Mladenovic (Bilanz 6:9), der vorige Saison Yukiya Uda, Jin Uedas japanischen Vorgänger beim TSV, demontierte. Die Angst geht nicht um in Bad Königshofen, bedingungslose Siegessicherheit aber auch nicht.

Sicher ist vorher nur eines: Egal bei welchem Spielausgang lädt der TSV seine Fans hinterher unten in der Halle zum kostenfreien Löschen von Hunger und Durst ein: solange der Vorrat reicht und maximal zwei Stunden. Danach muss die Arena wie immer zur Schulturnhalle umgebaut werden.