Kann Maksim Grebnev auch den TSV in Richtung Finale führen?

TTBL

Nachdem Gewinn der Silbermedaille bei der Team-EM ist der Neuzugang am Wochenende zwei mal mit dem TSV im Einsatz

TTBL
Freitag, 08. Oktober, 20 Uhr:
TTC Schwalbe Bergneustadt – TSV Bad Königshofen

DTTB-Pokal Achtelfinale
Sonntag, 10. Oktober, 15 Uhr:
Post SV Mühlhausen – TSV Bad Königshofen

Bad Königshofen (rd) Zwei Einsätze hat die Mannschaft des TSV Bad Königshofen an diesem Wochenende in zweierlei Wettbewerben. Wobei es müßig ist zu spekulieren, welchem von beiden mehr Bedeutung zuzumessen wäre. So hat sich der erste Gegner am Freitagabend in der TTBL, der TTC Schwalbe Bergneustadt, vor der Saison laut „Oberbergischer Anzeiger“ auf die Fahnen geschrieben, „wir setzen uns diese Saison einen Titel zum Ziel.“  Dagegen denkt Kilian Ort in kleineren Schritten: „Es sind zwei unangenehme Auswärtsspiele, es waren nämlich immer zwei unangenehme Gegner. Es kann auch wieder sein, dass die Spiele ins entscheidende Doppel gehen. In der Liga ist ja alles relativ ausgeglichen. Und im Pokal wollen wir uns natürlich auch mal gut verkaufen und möglichst gewinnen. Es ist ja nicht reparabel, wenn wir da verlieren.“

Zum besseren Verständnis: In den vier TTBL-Saisons konnten die Königshöfer nur je ein Mal auswärts gegen diesen Gegner gewinnen: in Bergneustadt in der vergangenen Saison, in Mühlhausen in dieser, also beide letzten Begegnungen. „Im Pokal ist unsere Historie ja nicht so toll“, drückt Ort das Abschneiden seiner Mannschaft zurückhaltend aus. Da hat der TSV noch nie das Achtelfinale überstanden. Dabei wäre es der kürzeste Weg, nicht gleich zu einem Titel, aber wenigstens zu einer Großveranstaltung. Das „Final Four“-Turnier, die beiden Halbfinals und das Finale werden nämlich in einer großen Halle, vermutlich in Frankfurt, Düsseldorf oder Neu-Ulm vor vermutlich großem Publikum ausgetragen. Mit zwei Siegen wäre man dabei.

„Mit dem Auswärtsspiel in Mühlhausen bekamen wir zumindest kein dankbares Los geschenkt“, bedauert Ort. „Wir hoffen aber, dass wir zu beiden Spielen die positiven Resultate von der Team-EM mitnehmen können und wenigstens eines der beiden Spiele gewinnen.“ Womit er bei EM seinen neuen Teamkollegen Maksim Grebnev meint, der bei der Doppel-EM in Warschau vor Tokio Gold zusammen mit Lev Katsman und bei der Team-EM am vergangenen Wochenende Silber mit dem jungen russischen Team holte, erst im Finale gegen Deutschland verlor. Für den 19-jährigen Neu-Königshöfer unterstrichen diese beiden Turniere seine grandiose Entwicklung im letzten halben Jahr.

Die Herzen der Fans in der Shakehands-Arena hat Maksim ja bereits erobert. Jetzt stellte er bei der EM in Cluj-Napoca (Rumänien) fast alle Prognosen vor seinen Einsätzen auf den Kopf. Er gewann bis zum letzten im Finale alle Spiele des Turniers gegen namhafte TTBL-Gegner: u.a. 3:2 gegen Daniel Habesohn (Österreich/Mühlhausen), 3:0 gegen Anton Källberg (Schweden/Düsseldorf) und 3:2 gegen Benedikt Duda (Deutschland/Bergneustadt). Beim Stand von 2:1 für Deutschland hatte er gegen Patrick Franziska (Saarbrücken) in einem Riesen-Spiel mit sensationellen Ballwechseln im fünften Satz einen Matchball, unterlag unglücklich mit 11:13/5:11/11:8/11:3/13:15. Was Besonderes für die Zuschauer war auch dabei, als er einen Ball mit der rechten Hand hinter dem Rücken links rum auf den Tisch brachte und weiter gespielt wurde.

Die Steger, Ort und Zeljko tun gut daran, mit keiner Silbe mehr die Vorkommnisse vom letzten Spiel in Bergneustadt anzusprechen. Während bei den allermeisten Spielen kaum ein einziger Punkt einem Spieler vom Schiedsrichter abgezählt bekommt, waren es hier gleich sieben, alle gegen Bad Königshofen. Davon sechs gegen Bastian Steger, der in 22 Profijahren nie woanders diesbezüglich auffällig geworden war. Hier soll er ein Mal die 15 Sekunden überschritten und fünf falsche Aufschläge gemacht haben. Mal sei der Ball verdeckt, mal nicht hoch genug (15 cm) geworfen worden. So dass er von da ab nur noch mit der Rückhand aufschlug – und trotzdem gewann – gegen Benedikt Duda.

Bei Bergneustadt wechselte der Manager, Dudas Vater Heinz, gegenüber der Vorsaison nur einen Spieler. Der Schwede Elias Ranefur (25), 2018 schwedischer Meister, ersetzt Stefan Fegerl. 1:3 ist seine Bilanz, die des Ecuadorianers Alberto Mino (31) 1:2, und die des Spaniers Alvaro Robles (30) 2:4. Nur das Eigengewächs Benedikt Duda (27) hat mit 6:3 positiv. Die Oberbergischen starteten mit drei Niederlagen (1:3 in Neu-Ulm, 2:3 in Fulda und 2:3 gegen Bremen) in die Saison, holten dann zwei Siege (in Mühlhausen 3:2 und in Bad Homburg 3:0) und verloren in Ochsenhausen (0:3). Macht Platz 8 (4:8). Mit einem Sieg könnte der TSV (6./6:6) einen ganz wertvollen Schritt Richtung Klassenerhalt tun.