Kommt Düsseldorf mit oder ohne Boll?

TTBL

Der TSV empfängt am Dienstagabend den Rekordmeister aus Düsseldorf

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Dienstag, 31. August, 19 Uhr:
TSV Bad Königshofen – Borussia Düsseldorf

Bad Königshofen (rd) Am Sonntag vor einer Woche waren beim Saisonstart der Tischtennis-Bundesliga zum ersten Mal seit der Lockdown-Saison 2020/21 wieder Zuschauer in der Shakehands-Arena in Bad Königshofen zugelassen. Die restriktiven Maßnahmen, dem TSV Bad Königshofen bzw. der Tischtennis-GmbH über das Schutz- und Hygiene-Konzept des Landkreises zur Nutzung von Kreis-eigenen Sporthallen auferlegt, hielten noch etliche Fans vom Kommen ab. So waren nur 230 der zugelassenen 250 Zuschauerinnen und Zuschauer live vor Ort dabei. Selbst Freikarten von Sponsoren wurden zurückgegeben. Währenddessen wurden sämtliche Hygiene- und Abstandsregeln nahe der Perfektion eingehalten, und die Fans erlebten das erste herausragende Sportspektakel der neuen Saison. Wobei allerdings trotz Einhaltung der Abstandsregeln immer noch weit mehr als das Limit möglich gewesen wäre, worauf die gähnende Leere auf der Haupttribüne und auf dem Hallenparkett außerhalb der bestuhlten Flächen schließen ließen.

Da am Tag des Spiels noch genügend Karten da waren, wurde kurzfristig auch eine Tageskasse geöffnet und dies über die modernen Medien angekündigt. Damit ist am Dienstagabend eher nicht zu rechnen. Was aktuell noch vom Kartenkontingent verfügbar ist, das ist über den Ticket-Shop www.tsvbadkoenigshofen-tischtennis.de, über die Geschäftsstelle in der Martin-Reinhard-Straße 4, E-Mail tischtennis@tsvbadkoenigshofen.de oder Tel. 09761-9389951 wochentags von 10 bis 17 Uhr zu erfahren. Einlass wird denen gewährt, die den Nachweis zur 3G-Regel erbringen, noch besser im Vorfeld erbracht haben.

Das Spiel gegen den zweit-erfolgreichsten deutschen Verein, die TTF Liebherr Ochsenhausen am Sonntag vor acht Tagen, war quasi der Probelauf für dieses Highlight-Spiel diesen Dienstag. Obwohl alles Erdenkliche von Seiten des Vereins in vielen Vorgesprächen und Treffen voraus gedacht und geregelt war, kam es in direkter Nähe zum Spielbeginn zur Schlangenbildung wie noch nie bei einer Sportveranstaltung vor dieser Halle. Neben den Eintrittstickets waren nämlich die 3G-Nachweise zu kontrollieren, was gewissenhafter nicht hätte durchgeführt werden können. Das erübrigt sich allerdings, da auf die Nachweise jener Zuschauerinnen und Zuschauer, die gegen Ochsenhausen schon da waren, aus Datenschutz-rechtlichen Gründen (Vernichtung nach vier Wochen) wieder zurückgegriffen werden kann.

Überdies besteht bis zum Nachmittag vor dem Spiel die Möglichkeit, den Nachweis per Fax oder E-Mail oder gescannt in der Geschäftsstelle (siehe oben) zu hinterlegen. Wie bereits beim ersten Spiel besteht für Nicht-Geimpfte die Möglichkeit, sich in einem kleinen Zelt unter Aufsicht testen zu lassen. Der mitgebrachte Negativ-Test-Nachweis darf nicht älter als 24 Stunden sein. In der Halle besteht FFP2-Maskenpflicht. Für gute Durchlüftung ist gesorgt.

Dann ist noch zu hoffen, dass es draußen nicht zu stark regnet, was beim Ochsenhausen-Spiel der Fall und drinnen zu bemerken war. Mehrfach musste das Spiel unterbrochen und Tropfen vom Boden, ja selbst von der Platte gewischt werden. Die drei Schiedsrichter mussten sich wie medizinisches Personal vorkommen, mit den Masken sowieso, aber auch mit den medizinischen Handschuhen, mit denen sie aus der Ball-Schüssel die nach jedem Satz frisch desinfizierten Bälle dem aufschlagenden Spieler zuwarfen. Die Spieler selber dürfen keine Bälle aufheben. Das erledigen Ballkinder mit dem Kescher.

Wer die Tischtennis-Ikone Timo Boll, den erfolgreichsten deutschen Tischtennisspieler aller Zeiten, schon einmal live und hautnah spielen gesehen hat, bekam von der Aura des Weltstars seiner Sportart eine Vorstellung: Selbst mit 40 immer noch Weltklasse, mit unglaublicher Ruhe und riesigem Erfahrungsschatz. Und das Schönste: Überaus sympathisch und umgänglich und sich dankbar erweisend für den Sonderapplaus des Publikums. Wo gibt es das schon, dass ein Sportler des Gastvereins so viel Applaus erhält, der soeben einen Einheimischen besiegen konnte, wie Mitte Januar seinen gleichaltrigen Spezl Bastian Steger. Und der keinem einen Smalltalk oder ein Selfie verwehrte.

Doch selbst wenn er sich eine Auszeit nähme und nicht käme, sind überragende Erlebnisse in der Halle zu erwarten. Von Anton Källberg, dem besten derzeitigen schwedischen Spieler. Von Dang Qiu, dem Jugendfreund von Kilian Ort und Nationalspieler wie er. Oder von Kristian Karlsson, der einmal sagte, „noch nie bei einer WM, EM oder Olympia so ein Publikum erlebt“ zu haben wie hier in dieser Arena. Dann wären ja immer noch die TSV-Sportler Kilian Ort, Bastian Steger, Filip Zeljko und der junge Russe Maksim Grebnev (19), der erst am vergangenen Mittwoch bei seinem ersten Einsatz für den TSV sein Einzel und mit Kilian Ort in Mühlhausen das Doppel gewann und seinem Team den ersten  Sieg sicherte.