TSV in der Vorrunde ohne Jin Ueda

TTBL

Für die Geschäftsführung des TT-Bundesligisten ist es wie ein Alb(ert)traum

Bad Königshofen (rd) Andy Albert, der Manager und einer der zwei Geschäftsführer der TSV Bad Königshofen Tischtennis GmbH, empfand es als Albtraum, was ihm und seinen Mitverantwortlichen bei der Planung des Saisonkaders 2023/24 für die Tischtennis-Bundesliga passiert ist. Und er machte bei seinem ureigenen Humor und aller Selbstkritik einen “Alb(ert)traum daraus. In einem offenen Brief an die TTBL schreibt er von einem “folgenschweren Fehler, der uns im Mai unterlaufen ist.”

Neben dem Lizenzantrag mit der TTBL und dem Spielervertrag, beide wurden vom Neuzugang aus Japan Jin Ueda unterschrieben, muss laut Wettspielordnung auch noch ein Wechselantrag bis zum 31.Mai beim Bayerischen TT-Verband eingegangen sein. ”Dieser Wechselantrag wurde durch verschiedene unglückliche Umstände von uns versäumt.” Die längerfristigen krankheitsbedingten Ausfälle zweier wichtiger Mitarbeiter führt er indes nicht zur Entschuldigung an, gibt stattdessen zu:  “Diesen Fehler, verbunden mit einigen schlaflosen Nächten, werden wir sicherlich kein zweites Mal machen!”

Besonders enttäuscht sei man in Japan, denn dort habe man sich riesig auf die Spiele von Jin Ueda in Bad Königshofen gefreut. “Unser Freund und Partner, Akihiko Kotani, hatte sein ganzes Marketing im Vorfeld auf Ueda ausgerichtet und ihn mit einem Shakehands-Vertrag ausgestattet. Für Japaner mit ihrer traditionellen Null-Fehler-Kultur ist unser Fauxpas schier unbegreiflich.”  Jin wird dennoch Mitte August samt Familie in Bad Königshofen erwartet. Die beiden Kinder werden dann ab September den Kindergarten besuchen. Dank der Hilfe von Aya Umemura (Butterfly Europe) und Stefan Fegerl (Vizepräsident des Österreichischen Tischtennisverbandes) konnte man Jin Ueda beim aktuellen Meister TTC Wiener Neustadt vorübergehend unterbringen.
Damit wird er in der Champions-League für die Österreicher Wettkämpfe in Europa bestreiten, um dann gut vorbereitet ab dem 1. Januar für den TSV Bad Königshofen in der TTBL aufschlagen zu können.

Andy Albert schließt seinen Brief mit “Der TSV entschuldigt sich für dieses Versäumnis bei seinen treuen Partnern, Fans und natürlich auch bei der Familie Ueda.” Dass es sich aus der Sicht von Tischtennisfans um eine formelle Bagatelle handelt, erwähnt er nicht. “Die Wettspielordnung ist da, um eingehalten zu werden, von allen.” Zum Komplett-Paket gehört in solchen Fällen neben dem unterzeichneten Lizenzantrag und dem Spielervertrag eben auch der eigentlich logische Wechselantrag. Dieser Fehler ist vor einem Jahr auch den TTF Liebherr Ochsenhausen bei der Verpflichtung des Franzosen Can Akkuzu unterlaufen und wurde vergleichbar sanktioniert.