Zwei Spiele mit Endspielcharakter

TTBL

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Freitag, 5. Februar, 19 Uhr:
TTC Zugbrücke Grenzau – TSV Bad Königshofen
Sonntag, 7. Februar, 15 Uhr:
TSV Bad Königshofen – Post SV Mühlhausen

Bad Königshofen (rd) Schon wieder steht dem TSV Bad Königshofen ein Wochenende mit zwei Spielen ins Haus: das fünfte und sechste innerhalb von drei Wochen. Wobei Sportler am liebsten schnellstmöglich wieder den Wettkampf haben, um eine Enttäuschung, ein verlorenes Spiel, verarbeiten zu können. Gewiss war die 0:3-Niederlage am Sonntag in Saarbrücken eine solche Enttäuschung, wenngleich man beim amtierenden deutsche Meister durchaus verlieren darf. Aber eben nicht, wenn man dadurch sehr gute Chancen einbüßt, einem vor dieser Runde allerdings nie erkorenem Ziel ein Stück näher zu rücken. Doch um solche Kaliber aus dem Weg zu räumen, bedarf es allemal der Bestbesetzung und Bestform. Ob Kilian Ort, vor Saarbrücken in Topform, diesmal einsatzfähig sein wird, könne sich, war zu erfahren, nur sehr zeitnah entscheiden.

So viel zur Lage in der Liga: Mit bis zu vier Minuspunkten mehr belastet hat der TSV die schlechtesten Karten der acht Aspiranten auf drei Play-Off-Plätze. Platz 1 ist an die uneinholbar entfernten Düsseldorfer vergeben. Aus eigener Kraft allein geht es eh nicht mehr. Und zur Lage Kilian Ort: Ohne ihn ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein Sieg selbst beim Tabellenschlusslicht Grenzau nur schwer zu erreichen und gegen Mühlhausen schier aussichtslos. Dafür ist das Gefälle innerhalb des Kaders zu groß und bei den Konkurrenten geringer. Die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz hat erst eines von 16 Spielen gewonnen und kam in dieser erwartet schweren Runde nie von einem Abstiegsplatz herunter. Der Traditionsverein aus dem kleinen Ort in der Nähe von Koblenz kooperiert mit einem Hotel und einer angegliederten Tischtennisschule, die zugleich Olympiastützpunkt des DTTB ist. Namhafte Größen standen schon im Team und gewannen insgesamt 13 nationale und internationale Titel für Grenzau, ein Mal sogar das Triple.

In dieser Saison passte von Anfang an wenig zusammen. Der für Dirk Wagner neu verpflichtete Trainer Colin Heow wird in der nächsten Saison von Slobodan Grujic ersetzt, der zuletzt mit Saarbrücken deutscher Meister wurde. Und das für ein Team, das eine Klasse tiefer muss, sofern sich denn zwei Aufsteiger finden. Wobei niemand weiß, wie die zu ermitteln sind. Die 2. Bundesliga hat erst zwischen zwei und vier Spiele ausgetragen. Dennoch ist für Motivation gesorgt: Besonders unter diesen Vorzeichen und in diesen Zeiten generell ist jetzt die Phase, in der sich die Spieler, hier Robin Devos (BEL), Cristian Pletea (ROU), Ioannis Sgouropoulos (GRE) und Aleksandar Karakasevic (SRB) für neue Verträge, wo auch immer, empfehlen wollen und das geht am besten mit Ergebnissen.

Beim Post SV Mühlhausen spielt seit Jahren mit einer Nachhaltigkeit und Selbstverstandlichkeit wie im Beamtenverhältnis das Trio Daniel Habesohn (AUT), Ovidiu Ionescu (ROU), beide mit internationalen Medaillen dekoriert, und Lubomir Jancaric (CZE). Alle drei sind in den Top 100 der Weltrangliste geführt. In der zweiten Saison ist der deutsche Nationalspieler Steffen Mengel eine nahezu gleichwertige Alternative, eigentlich kein klassischer Vierer. In der dritten Saison in Folge klopft das Team, das auch wieder für die Championsleague gemeldet war, ans Tor zu den Play-Offs. Vor dem heutigen Spiel gegen Bremen steht es mit 18:14 Punkten einen Platz vor Bad Königshofen (18:16). Wollen sie ihr Ziel Top 4 nicht aus den Augen verlieren, müssen beide beide Spiele gewinnen. Das Bayern-Thüringen-Duell  hat diesmal Endspiel-Charakter.

Die Bilanz zwischen den Vereinen führt mit 5:2 klar der Post SV an, in dessen spezieller Halle und Atmosphäre sich jeder Gegner schwer tut. Von den bisher drei Heimspielen gingen allerdings zwei an den TSV. Besonders Filip Zeljko begleiten gute Erinnerungen, konnte er doch „Lubo“ Jancaric bereits zwei Mal schlagen. Da steht bestimmt wieder ein Aufstellungspoker ins Haus. Nach diesem Wochenende hat Bad Königshofen dann noch ein Heimspiel (19.2., 19 Uhr, gegen Bad Homburg) und zwei Auswärtsspiele (21.2., 15 Uhr, in Grünwettersbach und 21.3., 15 Uhr, in Neu-Ulm). Ziele gibt es jenseits der Play-Offs immer noch, obwohl man inzwischen jede Mannschaft der TTBL mindestens ein Mal besiegen konnte: Die obere Hälfte der Tabelle für den TSV, das beste Saisonergebnis in vier Jahren Bundesliga und die persönlichen Bilanzen der Spieler.