Von Tokio nach Bad Königshofen und Düsseldorf

Amateure

Eine Gruppe japanischer, Tischtennis spielender Studenten verbrachte eine von zwei Wochen ihrer Europareise im Grabfeld

Bad Königshofen (rd) Bad Königshofen und die Japaner: Da entwickelt sich über den Tischtennissport eine bemerkenswerte Verbindung zwischen dem Bundesligisten TSV Bad Königshofen und japanischen Tischtennisspielern und Touristen zu einer Win-Win-Situation. In der vergangenen Woche weilten 15 japanische, auch Tischtennis-spielende Pädagogik-Studenten der Tokyo-University zwischen 19 und 21 Jahren und ihr Professor Takashi Mitani für sechs Tage in der Badestadt, um im Shakehandsclub unter der Anleitung von Koji Itagaki ihre Tischtennis-Künste zu verbessern: Aus dem Mutterland des Tischtennis für zwei Wochen nach Europa, nach Deutschland, nach Bad Königshofen!

Begonnen haben die Beziehungen vor gut sieben Jahren, als Akihiko Kotani, der Initiator des Startup-Unternehmes Shakehands, Produktion von Tischtennis-Lehrfilmen, Kontakte mit dem TSV-Abteilungsleiter Andy Albert knüpfte. In deren Folge wurde er Partner und Sponsor des damaligen Zweitligisten und vermittelte Mizuki Oikawa, 16-jährig, als Spieler zum TSV Bad Königshofen. Mit ihm wurde Koji Itagaki samt Familie Königshöfer Bürger, er auch Headcoach der 1. Tischtennis-Mannschaft. Im vergangenen Sommer weilte eine japanische Journalistin und TV-Doku-Produzentin in der Badestadt, auf die sie u.a. über Itagaki und Oikawa aufmerksam geworden war. Ihre TV-Dokumentation im japanischen Fernsehen muss die Aufmerksamkeit vieler Japaner geweckt haben, die ein Faible für das ihrer Meinung nach „kleine, mittelalterlich aussehende Städtchen haben.“

Womit die Werbefunktion der Bundesliga-Mannschaft ein zusätzliches Standbein bekommen sollte. Itagaki ist nämlich ein renommierter, international anerkannter Tischtennis-Trainer, eine Adresse, an die sich Spieler aus aller Herren Länder wenden, die große oder auch kleine Ziele haben, sich auf Meisterschaften und Turniere vorbereiten oder ganz einfach ihre Spielqualität maximieren wollen. Für die elf jungen Männer, vier Frauen und ihren Professor, der als Reisemanager funguierte, hatte Andy Albert, der TSV-Geschäftsführer, ein attraktives Rahmenprogramm in und um Bad Königshofen zusammengestellt. Während Koji Itagaki Gruppen mit Japanern und Nachwuchsspielern seines Vereins als Sparringspartner bildete, die abwechselnd von acht bis 18 Uhr im Shakehandsclub trainierten.

„Ein paar wenige nahmen die Angebote wie Franken-Therme oder Museum an“, beobachtete Albert. „Die anderen bekamen aber gar nicht genug vom Tischtennis, nutzten dafür jede mögliche Minute.“ Am Samstag früh um acht traf man sich vor dem Hotel zu einem Gruppenfoto, bevor der gecharterte Bus die Gruppe nach Düsseldorf transferierte, wo man die zweite Woche im Bundesleistungszentrum verbrachte: In der großen Kaderschmiede des DTTB und der Borussia, im Vergleich zur kleinen, aber feinen Tischtennis-Akademie in Bad Königshofen.