TSV fordert im Spitzenspiel die TTF Liebherr Ochsenhausen

TTBL
Sonntag, 22. Januar, 13 Uhr:
TSV Bad Königshofen – TTF Liebherr Ochsenhausen

Bad Königshofen (rd) Was gibt es Schöneres für Mannschaftssportler als Teil eines Spitzenspiels zu sein! Besonders deshalb, weil man dann selber als eine Spitzenmannschaft wahrgenommen wird. In der Tat ist die Wahrnehmung dieses TSV Bad Königshofen in seiner sechsten Bundesliga-Saison eine etwas andere geworden als zuvor, wobei man sich selber in Demut übt und aus der Vergangenheit gelernt hat. Da erlebte man nämlich immer dann einen Rüffel in Gestalt einer überraschenden Niederlage, wenn man von den Play-Off-Plätzen zu träumen wagte. Wobei die Spieler selber davon auszunehmen sind, die die reale Bodenhaftung nie verloren. Andererseits, wenn der eine oder andere Verantwortliche, Sponsor oder begeisterte Fan von Platz 4 redet, wenn man in Tuchfühlung dahinter steht, dann ist das völlig legitim und fern jeder Überheblichkeit.

Nun steht also mit dem Spiel des Tabellenfünfter TSV Bad Königshofen, punktgleich mit dem Vierten Post SV Mühlhausen (je 16:10), so ein Spitzenspiel gegen den Dritten TTF Liebherr Ochsenhausen (3./18:8) bevor: Erster Ballwechsel in der Shakehands-Arena Sonntag, 13 Uhr. Der Gegner nimmt vom wirtschaftlichen Potenzial und der personellen Ausstattung her eine absolute Spitzenstellung in Deutschland ein, war bereits vier Mal Pokalsieger und 2019 Deutscher Meister. Die Bedingungen in der Stadt 50 km nördlich des Bodensees mit einer eigenen Trainingsgruppe in der Liebherr-Tischtennis-Akademie sind einfach optimal. Dort trainieren selbst Spieler anderer Vereine die Woche über.

Was die Königshöfer aber noch zur Spitzenmannschaft stempelt, ist ein Fakt in der Zwischenbilanz. Danach hat der TSV drei Auswärtsspiele bei den ersten Vier der Liga gewonnen: In Düsseldorf am vergangenen Sonntag, in Saarbrücken und in Mühlhausen in der Hinrunde, nur in Ochsenhausen nicht. In der Neuausgabe der Weltrangliste schwimmt man inzwischen auch wenigstens im Mittelfeld mit, obwohl der Vorderste, Yukiya Uda, Nr. 21, erst in sechs der 13 Spiele einsetzbar war und nur zwei seiner neun Einzel gewann. Kilian Ort (57.), Filip Zeljko (87.) und Martin Allegro (99.) werden ebenfalls unter den Top-100 geführt.

Ihre erste Scharte dieser Saison konnten die „Ochsen“, wie sie sich selber nennen, bereits auswetzen, als sie die Hinspiel-1:3-Heimniederlage gegen Mainz im Rückspiel mit einem 3:0-Sieg wettmachten. Das Besondere daran: mit nur zwei Stammspielern, Akkuzu und Robles, sowie Trainer Fu Yong als Spieler. Der US-Boy Kanak Jha ist zurzeit gesperrt, weil er innerhalb eines Jahres drei Mal nicht zur Dopingkontrolle anzutreffen war. Shunsuke Togami weilt wie der TSV´ler Uda bei den Asien-Meisterschaften. Mit Simon Gauzy und Samuel Kulczycki muss gerechnet werden, weil man sich mit Blickrichtung Play-Offs keinen Ausrutscher mehr erlauben will.

Die Königshöfer haben inzwischen aufgehört damit zu hadern, wo man stehen könnte, wenn die unglückliche Heimniederlage gegen Bremen und die unnötige gegen Mainz vermieden worden wären. Der Blick nach hinten bringt nichts, der zu weit nach vorne ebenso wenig. Nur so war es möglich, von den letzten neun Spielen sieben zu gewinnen. Dies mit einer sagenhaften Moral in manchen Partien, in denen man jeweils zurück lag. Und mit einer Riesen-Doppelbilanz von 6:1, in fünf verschiedenen Kombinationen, zog man die Siege an Land. Die letzten zwei Beispiele: 3:2 in Mühlhausen und am vergangenen Sonntag beim Deutschen Rekord-Meister Borussia Düsseldorf.

„Am Sonntag ist die Hütte voll“, freute sich Andy Albert auf die zu erwartend euphorische Stimmung. Das Interesse an Tickets war unmittelbar nach Düsseldorf riesig. Ausverkauft ist aber nicht. So sehr Kilian Orts Körpersprache Teilgeheimnis seiner Erfolge gegen Kay Stumper und Timo Boll war, so höflich und bescheiden gab er sich direkt nach den Matchbällen und ebenso vor diesem Spitzenspiel. „Bei uns ist zunächst mal wichtig, dass wir drei fitte Spieler in die Box schicken können. Und die werden mindestens vier aufbieten, die jeden schlagen können. Gauzy hat seit Jahren mit die besten Bilanzen in der Liga. Und gegen die anderen drei habe ich im letzten Halbjahr jeweils verloren. Daran erkennt man, dass das kein Zuckerschlecken wird, zumal sie mit Robles als Linkshänder noch einen super Doppelspieler haben.“ Von der Papierform her gehe man auch in dieses Spiel nicht als Favorit. „Ich denke aber, dass wir nicht chancenlos sond und dass wir es mit Hilfe der Zuschauer den Ochsen schwer machen können.“

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