Silber für Ort/Walther im Finale gegen die Weltmeister

TTBL

Doha (rd) Nach ihrem Ausscheiden in der Einzel-Qualifikation haben Kilian Ort (TSV Bad Königshofen) und Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach) beim WTT-Contender-Turnier in Doha, der Hauptsatdt von Katar, das Finale erreicht und dieses knapp gegen die amtierenden Weltmeister Mattias Falck/Kristian Karlsson verloren. Mit 3:2 besiegten sie im Herren-Doppel-Achtelfinale Lam Siu Hang/Ng Pak Nam aus Hongkong. Im Viertelfinale schalteten Ort/Walther auch das zweite Doppel aus Hongkong, das Weltklasse-Duo Wong Chun Ting/Ho Kwan Kit, aus und trafen im Halbfinale auf das andere deutsche Doppel Benedikt Duda (Bergneustadt)/Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), die WM-Viertelfinalisten von Houston 2021 und Dritten vom kürzlich ausgetragenen Singapur-Smash, und gewannen ohne Satzverlust.

“Wir harmonieren eigentlich ganz gut”, berichtete Kilian Ort. “Aber vor Doha hatten wir zwei Jahre lang nicht zusammengespielt. Deshalb ist es schön, dass es aus dem Stegreif jetzt wieder so gut geklappt hat.”  Ort/Walther produzierten wesentlich weniger einfache Fehler als ihre Gegner und nutzten konsequent jede sich bietende Chance. Am Donnerstag um 14 Uhr griffen sie nun im Endspiel des Doha-Contenders in der Lusail Sports Arena gegen keine Geringeren als die Weltmeister Kristian Karlsson/Mattias Falck (Schweden) nach der Goldmedaille. “Ein schweres, aber nicht unmögliches Unterfangen”, war Kilian Orts Einschätzung im Vorfeld. “Wir haben jetzt hintereinander drei wirklich gute Doppel geschlagen, davon zwei Rechts-Links-Kombinationen. Die amtierenden Weltmeister sind aber schon noch einmal ein anderes Kaliber. Aber bei `best of five´ geht es schnell. Warum sollte uns das nicht auch noch gelingen. Wir gehen das jedenfalls positiv an.”

Bundestrainer Lars Hielscher , der das Halbfinal-Duell der vier Deutschen in Ruhe von der Tribüne aus anschaute, lobte die Leistung des Doppels Ort/Walther in Doha: “Ric und Kilian spielen ein wirklich herausragendes Turnier. Sie haben nach den Siegen gegen die Asiaten auch im Halbfinale eine sehr starke Leistung gezeigt und verdient das Finale erreicht.” Und in diesem waren sie hauteng und ganz nah dran, die Weltmeister von Houston zu schlagen. 15:13, 12:10, 6:11 und 9:8 stand es im vierten Satz. Zwei Pünktchen fehlten noch. Dann schlug Kilian Ort einen sensationellen Vorhand-Topspin, den Karlsson irgendwie reflexartig zurück brachte.

Es sollte der Knackpunkt des ganzen Spiels sein, die Entscheidung um den Turniersieg beeinflussen. Die Deutschen verloren diesen Satz mit 9:11 und den fünften mit 8:11. Dann ging´s zur Siegerehrung und dann für den Königshöfer rein in den Bus mit dem Ziel Hotel und dann eigentlich Flughafen. Doch jetzt holte ihn die brutale Wirklichkeit ein. “Ich machte einen Corona-Selbsttest, der positiv ausfiel. Der PCR-Test wurde schon durchgeführt. Das Ergebnis erfahre ich morgen. Wenn er ebenfalls positiv ausfällt, muss ich eine Woche hier im Quarantäne-Hotel bleiben.”

Er habe auch schon vor dem Finale leichte Symptome gemerkt und die letzte Nacht nur vier Stunden geschlafen. Deshalb befürchte er die Bestätigung des Tests. Zu dem Zeitpunkt, das Telefonat mit dieser Redaktion führte er im Bus bei lauter Musik, war Kilian aber noch voll im Wettkampfmodus, funktionierte einfach noch. “Wir haben gut gespielt”, berichtete er vom Finale. “Wir waren sehr nah dran, das Turnier gewinnen zu können.” Warum das Spiel noch gekippt sei? “Wir waren ja nicht weit weg vom Sieg. Dann schlug sich das Glück auf ihre Seite. Sie wurden aber schon nach dem zweiten Satz etwas besser und wir haben  taktisch zu unflexibel gespielt. Aber zwei Punkte mehr und wir hätten die Weltmeister geschlagen.” Am 1. April findet das vorletzte Saisonspiel der Königshöfer in Ochsenhausen statt. Ob mit oder ohne Kilian Ort muss man abwarten.