Akito Itagaki steht vor seiner Premiere in der TTBL

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Sonntag, 23. Januar, 15 Uhr:
TSV Bad Königshofen – TTC Schwalbe Bergneustadt

Bad Königshofen (rd) Was hatten die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Männer bei der Europameisterschaft und das Team des TSV Bad Königshofen in der Tischtennis-Bundesligamannschaft TTBL diese Woche gemeinsam? Das Ausfallen der Hälfte des Kaders. Worin lag der Vorteil der Handballer? Sie konnten jederzeit Spieler nachlegen. Doch der Reihe nach.

Vor der Saison hätte man mutmaßen können, dass es in diesem zweiten Rückrundenspiel für den TSV Bad Königshofen ebenso wie für den TTC Schwalbe Bergneustadt (Sonntag, 15 Uhr, Shakehands-Arena) um den Anschluss zu den Mannschaften gehen könnte, die sich noch Hoffnungen auf den Play-off-Platz 4 machen können. Doch seit der 2:3-Niederlage gegen Schlusslicht Bad Homburg kurz vor Weihnachten drohen dem TSV die eigenen Ansprüche davonzurennen. Es folgte vergangenen Sonntag, allerdings unter Zusammentreffen mehrerer unglücklicher Umstände, die 0:3-Niederlage beim damals Drittletzten SV Werder Bremen.

Bad Königshofen und Bergneustadt sind Tabellennachbarn. Allerdings seit Sonntag nicht mehr punktgleich, weil der TSV (8./10:14) ohne den erkrankten Bastian Steger in Bremen schlicht und ergreifend chancenlos und überfordert war. Und weil gleichzeitig Bergneustadt (7./12:12) ein 3:1-Sieg bei Tabellenführer Borussia Düsseldorf gelang, den niemand auf der Rechnung haben konnte. Bei Düsseldorf fehlten die Top-Spieler Timo Boll und Anton Källberg, weshalb sich Trainer Danny Heister selbst aufstellte. Für Bergneustadt gewann Benedikt Duda zwei Partien, den dritten Punkt steuerte Alberto Mino bei.

Bis Donnerstag war man beim TSV Bad Königshofen zuversichtlich, dass ein gesunder Steger sowie Kilian Ort, Maksim Grebnev und Filip Zeljko gegen Bergneustadt zurück in die Erfolgsspur finden würden. Dann begann der TSV-Manager Andy Albert sein Tages-Bulletin über sein Personal und es war dabei keine Rede von Bergneustadt: „Wir haben selber Probleme genug. Basti Steger ist Corona-positiv und Maksim Grebnev hat eine Sprunggelenkverletzung, ein dickes Ei um den Knöchel.“ Schrieb es und fuhr Grebnev zur Untersuchung nach Schweinfurt.

Steger hatte ja bereits letzten Sonntag in Bremen gefehlt. Da war man nach zwei Negativ-Tests von einer Grippe ausgegangen. Ein weiterer Schnelltest zum Wochenanfang war wieder negativ. Weil die Symptome nicht nachließen, unterzog er sich einem PCR-Test. Mit positivem Ergebnis. Nicht genug damit, knickte Grebnev bei einem Turnier in Düsseldorf bei einem Doppel um und zog sich eine starke Dehnung, wenn nicht gar einen Bänderriss zu. Von dem Quartett, aus dem ein Trio aufgestellt werden muss, war nur noch das Duo Kilian Ort und Filip Zeljko übriggeblieben.

Nachrücken wird der Sohn von Trainer Koji Itagaki, Akito Itagaki. 16 Jahre alt, null Bundesliga-Erfahrung. Für ihn hatte Albert vor der Saison sicherheitshalber eine Lizenz bei der TTBL beantragt. Er wäre der jüngste TTBL-Spieler der letzten Jahre. Akito Itagaki bringt die Empfehlung mit, am vergangenen Wochenende beim Auswärtsspiel der zweiten Mannschaft des TSV beim FC Bayern München II beide Einzel gewonnen zu haben – in der Regionalliga, der vierten Liga. Am Samstag muss er in dieser mit dem TSV II erst noch in Hohenstein-Ernstthal ran, im vorderen Paarkreuz.

Schon bevor diese negativen Meldungen von Steger und Grebnev eintrafen, war Albert auf Goodwill-Tour, erbat die Unterstützung des Publikums – maximal 200 Zuschauer sind erlaubt – im Kampf um den Klassenerhalt. Jetzt umso mehr. Gerade jetzt in der Phase der Saison, in der es gegen Gegner auf Augenhöhe geht: am Mittwoch (26. Januar) in Grenzau, am Sonntag (30. Januar) daheim gegen Grünwettersbach, den Sonntag danach in Bad Homburg (6. Februar). Danach geht es gegen größere Kaliber weiter.