Zwei interaktive TSV-Stars hinter Glas

TTBL

Im Eingangsbereich zur Geschäftsstelle befindet sich seit dieser Woche ein Kunstwerk

Bad Königshofen (rd) Wenn das mal kein Hingucker ist! In der Martin-Reinhard-Straße in Bad Königshofen sollten Fußgänger wie Autofahrer künftig noch etwas vorsichtiger sein als bisher schon. Über dem Torbogen des Anwesens Hausnummer 4, gegenüber dem Prähistorischen Museum, ist eine Tischtennis-Szene bildnerisch und künstlerisch zugleich dargestellt, die darauf hinweisen soll, dass sich hinter den Mauern die Geschäftsstelle des Bundesligisten TSV Bad Königshofen befindet. Der Besitzer des Anwesens Karl Schuck, ebenso von der ehemaligen dortigen Metzgerei, hat das Bild im oberen Segment des Torbogens bei der Künstlerin Alexandra Laske in Auftrag gegeben. In Schucks Räumen ist nicht nur die Geschäftsstelle des TSV, sondern auch der Übungsraum des Shakehandsclubs untergebracht. Der bekannte ehemalige Bad Königshöfer Geschäftsmann ist zugleich ein bekennender Tischtennis-Freund und unterstützender Partner der Abteilung.

Die Künstlerin Alexandra Laske ist „Schaufenster-bekannt“ in der Badestadt, hat sich seit Jahren einen Namen durch ihre Hinterglasmalerei in Schaufenstern von Geschäftshäusern gemacht, die vorwiegend in der Vorweihnachtszeit das Weihnachtsgeschäft ankurbeln und entsprechende Stimmung in die Stadt zaubern soll. Außerdem sind in der Region Laskes Wandmalereien an Häusern zu sehen, die vom Großbardorfer Verputzergeschäft Neuhöfer vermittelt wurden. Während dort überwiegend die Natur mit Fauna und Flora abgebildet wird, hat sich die in Herbstadt lebende Künstlerin zum ersten Mal an eine Sportszene gewagt. „Dabei habe ich noch nie ein Tischtennisspiel in der Shakehands-Arena gesehen“, gab sie bei der Übergabe und Anbringung des Gemäldes offenherzig zu. „Und dann war ausgerechnet ein Sport mit so viel Interaktion Thema meines  ersten Versuchs.“

Doch man muss ihr bestätigen: Gewiss, eine Fotografie ist es nicht und soll es auch nicht sein. Die Dynamik der Sportart rüber zu bringen ist ihr aber vortrefflich gelungen. Ein paar Fotos und eine Fotomontage des Tischtennis-Reporters Rudi Dümpert als Vorlage, und schon – nein, war sie noch nicht fertig, die Hinterglasmalerei, „in dem Fall auf Plexiglas.“ Das bedeutet, „dass man quasi spiegelverkehrt malen muss und auch noch umgekehrt. Wenn ich normalerweise Portrait male,  beginne ich mit dem Gesicht und kann dann immer wieder korrigieren. Zum Schluss setze ich die Highlights. Und hierbei male ich die Highlights zuerst, weil es ja von der anderen Seite zu sehen ist. Es ist gewissermaßen ein bisschen Gehirnjogging nötig. Es war schon interessant und spannend, weil die Spieler ja miteinander interagieren mussten. Die Fotos haben eigentlich gar nicht richtig gepasst, weil beide Spieler gerade einen Angriffsball schlugen und vor sich hatten. Das geht auf einem Bild ja nicht gleichzeitig.“

Verraten sei an dieser Stelle nur, dass beide Spieler zum Bundesliga-Team gehören. Wobei der eine mehr von der Physiognomie her unverwechselbar geprägt ist, der andere mehr von der Schlägerhaltung und Körperdynamik her. Ein Fehler wurde bewusst eingebaut. Auch dieses Rätsel soll dem Vorübergehenden und Interessierten zum genauen Hinschauen und Lösen vorbehalten bleiben. Karl Schuck hat Alexandra Laske übrigens zu ihrem Honorar ein zusätzliches Versprechen gegeben: Zwei VIP-Karten für das erste Heimspiel vor Zuschauern. „Ich möchte es so bald wie möglich einlösen“, ergänzte er mit einem Schmunzeln, „wenn es die Pandemie erlaubt.“