Fränkisch-thüringisches Derby zum Saisonausklang

TTBL

Bad Königshofen will gegen das Play-Off-Team aus Mühlhausen mit dem sechsten Platz das Renommee aufpolieren

TTBL
Sonntag, 30. April, 15 Uhr:
TSV Bad Königshofen – Post SV Mühlhausen

Bad Königshofen (rd) An diesem Sonntag werden in allen sechs Hallen der TTBL zeitgleich die letzten sechs Spiele der Saison 2022/23 ausgetragen. Erster Ballwechsel ist um 15 Uhr. Damit soll wenigstens am 22. Spieltag Wettbewerbsgleichheit für alle garantiert sein, die aus den verschiedensten Gründen nicht immer in dieser terminlich so zerrissenen Saison erreicht wurde. Für den TSV Bad Königshofen hatte der Spielplangestalter der TTBL möglicherweise einen richtigen Knaller für das Saisonfinale reserviert. Es sah wochenlang in der zweiten Saisonhälfte danach aus, dass es dabei um einen Play-Off-Platz für einen der beiden geht. „Schade drum“, sieht der TSV-Manager Andy Albert die seltsamen Ereignisse um seine Mannschaft. „Wir gewinnen bei drei der vier Play-Off-Teams (Düsseldorf, Saarbrücken, Mühlhausen) und verlieren u.a. zwei Mal gegen das Schlusslicht Mainz.“

Das fränkisch-thüringische Derby, das hiermit zum zwölften Mal ausgetragen wird, soll aber nach seinen Vorstellungen „ein ganz toller sportlicher Event als Dank an unsere treuen Fans und Sponsoren werden. Wir wollen unbedingt gewinnen, dann sind wir mit Sicherheit Sechster und haben damit das beste Ergebnis in den sechs Jahren erste Bundesliga erreicht.“ Die Bilanz der Direktvergleiche spricht freilich für den Post SV Mühlhausen, der seit 2013 ununterbrochen in der deutschen Eliteliga spielt, während die Königshöfer seit 2017 dazu gehören. Schon jetzt haben die Westthüringer die beste Saison ihres Vereinsbestehens gespielt, haben als Tabellenvierter die Teilnahme an den Playoffs sicher und sind in der Championsleague bis ins Halbfinale vorgedrungen.

Wie fokussiert die Mannschaft von Trainer Erik Schreyer in dieses Spiel geht, zeigt sich daran, dass sie sich die zwei Stunden Anfahrt am Spieltag nicht zumutet, sondern bereits am Samstag anreist, am Abend die Halle zum Abschlusstraining hat reservieren lassen und in einem Hotel in der Badestadt übernachtet. Die Zahl der Buchungen lässt darauf schließen, dass die „Postler“ mit ihrer Top-Mannschaft antreten werden nämlich mit Daniel Habesohn, Ovidiu Ionescu, Steffen Mengel, Irvin Bertrand und Kim Taehyun. Doch auch die Königshöfer haben sich sehr viel vorgenommen. Wie Andy Albert versichert, wolle man in erster Linie den sicher wieder zahlreichen Zuschauern zum Saisonabschluss einen echten sportlichen Leckerbissen bieten und mit einem Sieg aus dieser dann erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte herausgehen.

Kilian Ort und Filip Zeljko waren diese Woche beim WTT Star Contender, einem hochrangigen Turnier in Bangkok/Thailand, gefordert, Ort mehr, Zeljko weniger erfolgreich. Bastian Steger nimmt an solchen Turnieren ja nicht mehr teil, hat sich aber von seinem grippalen Infekt, der seine letzten Leistungen beeinflusste, in der sechswöchigen TTBL-Pause sehr gut erholen können und will sich nach der für ihn völlig ungewöhnlichen Serie von vier Niederlagen mit einer guten Vorstellung aus dieser Saison verabschieden. Wie bereits berichtet, werden Bastian Steger, Kilian Ort, Filip Zeljko und Martin Allegro auch in der nächsten Saison das Gerüst der Mannschaft bilden. Der Vertrag mit Yukiya Uda wurde nicht verlängert. An dessen Stelle wurde sein japanischer Landsmann Jin Ueda (31) verpflichtet, wird nicht hin und her fliegen, sondern mit seiner Familie in Bad Königshofen wohnen. Laut Albert kommt Ueda im Juni nach Deutschland und will sich durch seine Teilnahme an einer Challenger-Turnier-Serie an die europäische Spielweise und den Wettkampf-Rhythmus gewöhnen. In Japan habe ihm sogar der Beste des Landes, Yun Mitzutani, zum Wechsel nach Bad Königshofen gratuliert und traut ihm gute Ergebnisse zu.

„Wir erwarten noch mal volle Pulle, nicht 100, sondern 110 Prozent von der Mannschaft“, bekennt sich Albert zu einem „großartigen Sportereignis.“ Dass man unter diesen denkbar unglücklichen Umständen (ausbleibender Uda, Verletzungen und Krankheiten von Ort, Steger und Allegro, nur Zeljko ist seit sieben Jahren kerngesund und unverletzlich) dennoch vermutlich das beste Ergebnis in der Bundesliga-Geschichte des TSV Bad Königshofen erzielte, spricht für den Teamgeist und die Einsatzbereitschaft des Teams. „Dass bis zum drittletzten Spieltag der Play-Off-Platz möglich war, spricht für die hohe Qualität unserer Mannschaft.“ Schließlich darf nicht vergessen werden, dass der TSV mehrere Vereine mit wesentlich höherem Etat hinter sich gelassen hat. „Dies alles hat unser Publikum erkannt und dadurch honoriert, dass wir über die ganze Saison gesehen einen internen Zuschauer-Rekord aufgestellt und voraussichtlich in der Liga als Zweiter hinter Düsseldorf abgeschnitten haben.“ Dieses Ergebnis zumindest kann im letzten Spiel durch volle Reihen in der Shakehands-Arena abgesichert werden. Fortsetzung folgt Ende August.