„Bremen muss uns in unserer aktuellen Form erst mal knacken“

TTBL

Warum für Kilian Ort eine intensive physiotherapeutische Betreuung und rutschige Tische von großer Bedeutung sind

TTBL
Freitag, 27. Januar, 19 Uhr:
SV Werder Bremen – TSV Bad Königshofen

Bremen (rd) Schon wieder steht ein Spiel gegen einen unmittelbaren Tabellennachbarn für den Fünften der TTBL (Tischtennis-Bundesliga) auf dem Programm. Diesen Freitag um 19 Uhr trifft der TSV Bad Königshofen an der Waterkant auf den Sechsten SV Werder Bremen, bei dem der jetzige TSV´ler Bastian Steger vor seinem Wechsel ins Grabfeld sechs Jahre lang unter Vertrag war. Die Norddeutschen gewannen ihre letzte Begegnung beim FSV Mainz 05. Der musste allerdings ohne seinen japanischen Spitzenspieler Muramatsu antreten, der beim überraschenden Sieg des Tabellenletzten in Bad Königshofen allein zwei der drei Punkte sammeln konnte. Ein deutliches Symptom der Wettbewerbsverzerrung, die bei gleichzeitiger Ansetzung von WTT-Turnieren und Kontinentalmeisterschaften mit Bundesligaspielen stattfindet.

In deren Folge den Königshöfern ihr vermeintlicher Spitzenspieler Yukiya Uda seit 18. Dezember ebenfalls fehlt. Wenn sich aber Glück und Pech im Lauf einer Saison ausgleichen und das speziell gegen die selben Kontrahenten der Vor- und Rückrunde, dann winkt dem TSV in dieser Partie der nächste Auswärtssieg, wenngleich die direkte Bilanz mit dem Gastgeber bisher negativ ist. Das mit 2:3 äußerst unglücklich verlorene Hinspiel am 28. August 2022, dem ersten Spieltag, wird beim TSV noch häufiger zitiert, wenn von Play-Off-Platz 4 die Rede ist, als die Niederlage gegen Mainz.

Allerdings müssen sich die Grabfelder an die eigene Brust klopfen, was die Punktverluste speziell beim Heimspielen betrifft. Ausgerechnet in diesem von den eigenen Spielern so hochgelobten Hexenkessel Shakehands-Arena konnten die Ort, Steger, Zeljko, Allegro und Uda bisher nur drei der sieben Heimspiele gewinnen. Vier Mal jubelten die Gäste nach dem letzten Ballwechsel. Auswärts dagegen konnte man fünf von sieben Spielen gewinnen, u.a. beim Ersten Borussia Düsseldorf, beim Zweiten 1. FC Saarbrücken und beim Vierten Post SV Mühlhausen. Was dem Vorteil widerspricht, wonach die TSV-Spieler in der Unterstützung „des besten Publikums der Liga“ einen bis zwei Bälle pro Satz sehen.

Kilian Ort möchte zwischen daheim und auswärts aber „kein Thema aufmachen. Dafür ist uns unser Publikum viel zu wertvoll und wir möchten es nicht missen.“ Er selber hat daheim zwei, auswärts ein Spiel verloren, aber insgesamt neun gewonnen. Ihn beflügle die Unterstützung auf jeden Fall. Und auf die stumpferen Tische bei den drei nächsten Auswärtsgegnern in Bremen, Grenzau und Grünwettersbach müsse man sich eben einstellen. Er liebe eher die „rutschigeren Tische wie unsere oder etwa in Saarbrücken.“

Für seine aktuell herausragende Form und Ergebnisse hat Ort „zwar schon eine Erklärung, die im  Detail aber den Rahmen sprengen würde. Es ist auf jeden Fall wichtig, dass wir eine gute physiotherapeutische Betreuung haben. Peter und Sebbo haben ja schließlich auch ´ne Familie, nehmen sich aber an den Wochenenden sehr viel Zeit. Das sehen die Zuschauer ja nicht, wie viel vor, nach und sogar während der Spiele behandelt wird. Bei mir war das am letzten Sonntag zum Beispiel so, dass ich sogar nach jeder Einspiel-Phase auf der Massagebank lag, damit gelockert wird, was gerade nicht richtig passt. Das ist auf jeden Fall schon mal ein wichtiger Punkt.“

Es gehe zurzeit Schlag auf Schlag. Bis auf Bastian Steger spielen alle noch Turniere zwischendurch. „Ich fliege am kommenden Montag nach Jordanien. Filip flog am Montag nach dem Ochsenhausen-Spiel nach Hause, spielte am Mittwoch mit Kroatien eine Quali für die Mannschafts-Europameisterschaft in Dubrovnik gegen Österreich und kommt am Donnerstag nach Bremen geflogen. Daran sieht man, dass es fast schon ein Kunststück ist, dass wir – hoffentlich – gesund durchkommen in den nächsten Wochen. Es kommt darauf an, dass wir, ich spreche gar nicht mehr von topfit, sondern Spiel-fit sind für die restlichen acht TTBL-Spiele.“