Neues Medienzeitalter in der Shakehands-Arena

TTBL

Neuer Sender überträgt TTBL-Spiele

Wie sich der TSV Bad Königshofen und „spontent“ für das erste Heimspiel am 28. August rüsten – dritte TV-Kamera soll Stimmung einfangen

Bad Königshofen (rd) Was die TV-Live-Übertragungen der Spiele der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) und somit auch des TSV Bad Königshofen betrifft, bricht am 28. August ein neues Zeitalter an. Bisher konnten die 22 Spiele der Saison auf dem Streaming-Kanal sportdeutschland.tv live verfolgt werden. Die Sportart Tischtennis soll aber mit dem Erwerb der Übertragungsrechte durch das Startup-Unternehmen „spontent“ in der bevorstehenden Saison 2022/23 und in den nachfolgenden Runden durch das Unternehmen „S-Nation“ auf ein neues, höheres Wahrnehmungslevel gehoben werden. Das vom ehemaligen DFL-Vorsitzenden Christian Seifert und dem Axel-Springer-Konzern gegründete Unternehmen hat sich grundsätzlich Sportarten außer dem Fußball zum Einstieg vorgenommen. Bisher hat S-Nation außer Tischtennis noch die Handball-, Volleyball- und Basketball-Bundesliga unter Vertrag. „Spontent“ wird dann weiterhin für die technische Seite zuständig sein.

Damit es beim Saisonstart am 28. August in der Shakehands-Arena gegen den SV Werder Bremen störungsfrei losgehen kann, wurden am Ende letzter Woche von Mitarbeitern von „spontent“ und fleißigen Helfern des TSV Bad Königshofen die nötigen technischen Maßnahmen ergriffen. Wie der TSV-Manager Andy Albert vor Ort erklärte, sei eine der Neuerungen die ständige Positionierung einer dritten TV-Kamera. Neben der stationären mit dem ständig selben Blickwinkel von der Schmalseite aus herunter in die Box gab es bisher schon die Tischkamera, die Normal- und Zeitlupen-Aufnahmen von der Schiedsrichtersicht aus liefern kann und von den TSV-Technikern Linus Türk und Gabriel Erhard, unterstützt vom neuen Bufdi Daniel Tihi, fernbedient wird.

Den beiden kommt nunmehr die weitere Aufgabe zu, vom Pult aus diese dritte flexible Kamera ferngesteuert auf die Trainer- und Spielerbank oder etwa ins Publikum hinein zu richten und die Stimmung einzufangen. Wie Daniel Wernitz von „spontent“ erklärte, werden „grundsätzlich alle Spiele live auf Twitch.tv übertragen.“ Wernitz ist einer der vier Gründer der Firma und hauptverantwortlich für den technischen Part. Technisch vergleichbar ist die Plattform mit DAZN, Amazon Prime oder Netflix.

Als Hauptkanal hinter dem Slash ist ´spontent` anzuklicken und jeweils vor dem Unterstrich der Kanal 1, 2 oder 3, welcher eben das Spiel des TSV Bad Königshofen überträgt. Wenn man diesen Kanal gewählt hat, bekommt man eine E-Mail-Benachrichtigung z.B. mit `live TSV Bad Königshofen vs. SV Werder Bremen´. Man kann die nötige App auf dem Fernseher, dem PC, dem Tablet oder dem Handy installieren. Ansonsten gibt es eine zusätzliche Domäne, `spontent.live´ mit dem Sendeplan aller anderen Spiele der TTBL.

Übertragen wird vor und nach dem Spiel länger als bisher. „Ihr habt da als Heimmannschaft ein bisschen redaktionelle Freiheit, wie früh ihr live gehen wollt.“ Zum Einstieg können die beiden Kommentatoren einen kleinen Vorbericht, vielleicht ein Interview bringen. Und hinterher wird dem Bamberger-Tischtennis-Talk eine beliebig lange Streamstrecke eingeräumt. Gewünscht wird „ein vernünftiges Abmoderieren, kein abruptes, weil ihr verloren habt.“ Angedacht ist von Seiten des TSV, spätestens vor dem ersten Auswärtsspiel die TT-Fans eventuell im TSV-Sportheim in den Zugriff-Modalitäten zu unterweisen.

Neu werden auch die beiden Kommentatoren sein, die vom TSV zu akquirieren und zu bezahlen sind. Es sind dies Jens Jung aus Hambach und Gioele Vulcano aus Bietigheim-Bissingen, zwei Tischtennis-verrückte, selbstständige  Fachleute in Bezug auf die Sportart und ihre Aufgabe als Kommentatoren.

Um die mediale Darstellung der TTBL-Spiele bisher zu verdeutlichen, die ja nach oben gepusht werden soll, dienen diese Zahlen, die der Evaluation des Nielsen Media Monitoring entstammen. In der Saison 2021/22 wurden bei 150 Übertragungen in 404 Stunden Sendezeit Tischtennis-Bundesliga 15 Millionen Zuschauer erreicht, wobei 5.023.804 Werbeträgerkontakte zustande kamen.   Der TSV Bad Königshofen, der nicht in die Play-Offs der ersten Vier kam und deshalb nur auf 23 (22 Mal Liga, ein Mal Pokal) Übertragungen statt bis zu 29 kam, schnitt als Fünfter und somit Spitzenreiter der Plätze 5 bis 12 ab. Er gehört damit zu den Top Performing Teams hinter Düsseldorf, Saarbrücken, Fulda und Mühlhausen und vor Ochenshausen. Gesendet wurden vom TSV 63 Stunden, erreicht insgesamt 147.752 Einschaltungen, durchschnittlich 6424 pro Spiel.