Pokal-Aus in Mühlhausen

TTBL

Der TSV scheidet im Achtelfinale des Pokals aus

Mühlhausen (rd) Das Wochenende endete für den TSV Bad Königshofen am Sonntag, wie es am Freitag angefangen hatte: Mit einer Niederlage, diesmal allerdings mit einer klaren und verdienten. Es musste natürlich wieder einmal der Pokal herhalten, in dem es mit einer Ausnahme in den letzten neun Jahren in der 2. und 1. Bundesliga nie für die zweite Runde reichte. Nach dieser Vorstellung mit dem Konjunktiv „hätten“ zu kommen, verbietet sich von selber. Der Pokal wäre der kürzeste Weg zu einem großen Endspiel gewesen. Und dass die Königshöfer schon alle Größen dieser Liga außer Saarbrücken besiegen konnten, ist bekannt. Die Mühlhausener, gegen die man ja in der TTBL vor ein paar Wochen erstmals (3:2) gewinnen konnte, „ haben es richtig gemacht“, hob der TSV-Manager Andy Albert die Bedeutung der Einstellung hervor. „Sie gingen ganz locker da rein, wollen heuer nur die Liga erhalten, und hauten sich dann alle drei voll rein. Während wir uns vielleicht doch etwas zu viel Druck gemacht haben.“ Ein schlechtes Spiel haben die TSV´ler standesgemäß in jeder Saison. Sollte es dieses gewesen sein, kann es nur noch besser kommen.

Bei Maksim Grebnev zeigte sich, so Andy Albert, wie ihn „diese zwei Europameisterschaften bei allerhöchster Konzentration, allerdings auch Erfolgen, im Liga-Alltag herunter gezogen haben, weil er sich auf einmal selber zu viel Druck macht.“ Diesen Daniel Habesohn hatte er bei jener EM in Rumänien genau so besiegt wie Benedikt Duda. Und er verlor wie gegen Duda auch zwei Tage später gegen ihn, ja er ging regelrecht mit 0:3 unter. Wieder konnte er keinen Druck von der Mannschaft nehmen, sondern erhöhte ihn sogar. Wobei dem Österreicher eine Durchschnittsleistung zu einem Top-Ergebnis (11:9/11:6/11:5) reichte. Auf einen klar erkennbaren Matchplan ließ Grebnevs Spiel nicht schließen. Er versuchte alles viel zu hektisch und variierte nur mit der Art seiner Fehler. Seinen Team-internen Vorsprung gegenüber Filip Zeljko konnte er mit dieser mäßigen Vorstellung jedenfalls nicht vergrößern.

Bastian Steger verlor gegen den Rumänen Ovidiu Ionescu wie schon beim letzten Aufeinandertreffen. Ein Leckerbissen à la Steger war es nicht. Dass er aber nicht alles versucht hätte, konnte man ihm schon gar nicht vorwerfen. Nur wer davon wusste, dem fiel auf, dass er sich immer wieder an seine lädierte Hüfte fasste. Nur gut, dass er bis zum nächsten Einsatz (31. Oktober gegen Werder Bremen) drei Wochen zur Genesung hat. Das längste Spiel des Tages ging über fünf Sätze, davon zwei Mal bis 15:13. Diese waren auch die von Steger gewonnenen mit zusammen zehn Satzbällen. Die drei anderen verlor er mit jeweils 8:11. Und so ging man in die Pause mit einem 0:2-Rückstand, wie am Freitag in Bergneustadt.

Dort holte die Mannschaft auf 2:2 auf und das Doppel Ort/Grebnev nach 0:2 Sätzen ebenfalls auf 2:2. Dort blies Kilian Ort mit dem 3:1 gegen Alvaro Robles zur Aufholjagd. Hier oblag ihm derselbe Auftrag gegen den 1,92-m-Hünen Steffen Mengel, auf den die Thüringer im Ligaspiel zugunsten ihres französischen Neuzugangs Bertrand verzichtet hatten. Der ehemalige Nationalspieler bestätigte mit seiner engagierten und vor allem klugen Vorstellung, dass das ein Fehler gewesen war. Er holte sich die ersten zwei Sätze mit 11:8 und 11:7, Ort den dritten mit 11:9. Und bei 9:9 im vierten Satz erhielten die Thüringer kirchlichen Beistand. Natürlich war es Zufall oder ein nicht zu ergründendes Ereignis. Aber bei 9:9 drang auf einmal von der benachbarten Marienkirche, der zweitgrößten Kirche des Freistaats, ein mehrstimmiges Glockengeläut in die Posthalle, das erst nach dem Matchball zum 15:13 für Mengel ausklang.

Es war, wenn man so will, ein symbolträchtiges Ende der Königshöfer Pokalhoffnungen. Und ein unwürdiges für Orts mit großem Kampfgeist und brutaler Risikobereitschaft geführtes Duell: Sein Aufschlag bei 13:14 landete am Netzpfosten – 13:15 – Ende.

Ergebnisse:
Post SV Mühlhausen – TSV Bad Königshofen 3:0
Daniel Habesohn – Maksim Grebnev           3:0 (11:9/11:6/11:5)
Ovidiu Ionescu – Bastian Steger                   3:2 (13:15/11:8/11:8/13:15/11:8)
Steffen Mengel – Kilian Ort                          3:1 (11:8/11:7/9:11/15:13)