Neun Teams kämpfen noch um die Play-offs

TTBL

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Sonntag, 31. Januar, 15 Uhr:
1. FC Saarbrücken-TT – TSV Bad Königshofen

Bad Königshofen (rd) Konkurrenz belebt das Geschäft. Da hatte Borussia Düsseldorf alle möglichen Titel über Jahre abonniert wie Bayern München im Fußball. Dann aber kamen Ochsenhausen und Saarbrücken daher und wurden Meister, Grünwettersbach sogar Pokalsieger. Wodurch die Begehrlichkeiten mehrerer Vereine wuchsen und die Tischtennis-Bundesliga eine offene Gesellschaft geworden ist. In der viele mitreden bei der Vergabe der Play-off-Plätze, frei nach dem Motto: „Mitten drin statt nur dabei.“

Was ist das doch für eine spannende Saison 20/21, in der vor dem sechst- bzw. siebtletzten Spieltag noch ganz realistisch neun Vereine die Play-offs erreichen können, in denen der deutsche Meister ermittelt wird. Alle haben noch Ambitionen, ein gesichertes Mittelfeld gibt es nicht. Der TSV Bad Königshofen (7./18:14) ist zwar mit zwei Minuspunkte mehr als Saarbrücken (4.) und Ochsenhausen (3.) belastet, hat es aber in eigener Hand. Immerhin geht es noch gegen vier Mannschaften (Neu-Ulm/2., Saarbrücken/4., Grünwettersbach/5., Mühlhausen/6.), die man noch überholen kann. Hinzu kommen noch die Spiele gegen Bad Homburg (11.) und Grenzau (12.). Ochsenhausen konnte man schon zwei Mal besiegen. Gegen Saarbrücken gelang im Hinspiel erstmals ein Sieg.

Zum Spiel nach Saarbrücken reist keiner des TSV-Quartetts direkt aus Bad Königshofen an: Bastian Steger, Kilian Ort sowie Filip Zeljko, den sie direkt aus Fulda als Gast mit ins Bundesleistungszentrum nach Düsseldorf mitnahmen, aus Nordrhein-Westfalen. Abdel-Kader Salifou hat sogar ein Heimspiel. Der Franzose aus dem grenznahen Raum trainiert im Tibhar-Zentrum in Saarbrücken.

Zur Erinnerung an den 3:1-Sieg am 20. Dezember gegen den amtierenden deutschen Meister: Bastian Steger gewann gegen den Chinesen Shang Kun (3:1), der inzwischen bei einer 13:6-Bilanz angekommen ist. Filip Zeljko hielt den Tschechen Tomas Polansky (3:0) in Schach und machte die Tür zum Erfolg weit auf. Kilian Ort musste sich zwar seinem Nationalmannschaftskollegen Patrick Franziska (Weltrangliste: 16) mit 1:3 beugen. Aber Bastian Steger führte sein Team mit dem deutlichen 3:0 gegen Polansky durch jene offene Tür.

Der Slowene Darko Jorgic war zwar in Bad Königshofen, seiner ersten Profi-Station in Deutschland, mit dabei, kam aber wegen Schulterproblemen nicht zum Einsatz. Sein Ersatzmann Polansky konnte ihn nicht gleichwertig ersetzen. Jorgic, der einst mit einer Weltranglisten-Position jenseits der 200 nach Bad Königshofen gekommen war und nach einer Saison nach Saarbrücken ging, ist inzwischen auf Position 31 des Klassements angelangt. Am Dienstagabend, als die Bad Königshöfer in Fulda (3:1) die zwei Punkte bereits im Sack hatten, unterlagen Franziska/Jorgic im Entscheidungs-Doppel gegen die Grünwettersbacher Qiu/Rasmussen hauchdünn mit 2:3. Vorher hatte Shang Kun gegen Dang Qiu verloren, Franziska und Jorgic gegen Wang Xi bzw. Deni Kozul gewonnen und Franziska gegen Qiu verloren. Die Gastgeber dürften vor dieser Partie diese zwei Ziele haben: Auf keinen Fall ein zweites Mal gegen Bad Königshofen verlieren und Play-off-Platz 4 verteidigen.

Für Kilian Ort ist es „einfach nur erstaunlich, dass Saarbrücken nur bei 18:12 steht, als letztjähriger deutscher Meister, wo sie verdient den Titel gewonnen haben. Es ist schon überraschend, weil die Mannschaft ja dieselbe geblieben ist mit drei wirklich herausragenden Spielern. Sie gehören zu den besten Spielern der Liga. Bei unserem Hinspiel-Sieg im Dezember kam uns zugute, dass sie davor die zehntägige Champions-League-Bubble gespielt haben. Selbst ihr Ersatzmann Polansky kann jeden von uns schlagen“. Im Hinspiel hatte er jedoch beide Einzel deutlich verloren. Bis zum Dienstag hatte Saarbrücken jedes Heimspiel gewonnen, so dass das 2:3 gegen Grünwettersbach doch sehr überraschte.

„Die Bedingungen dort sind anders als sonst“, erklärt Kilian Ort. „Wir unterscheiden zwischen einem Stopp-Tisch und einem Rutsch-Tisch. Die Unterschiede sind schon sehr groß. In Bad Königshofen rutscht es auch ein bisschen, werden die Bälle eher halblang, wenn man sie kurz spielen will. Am Dienstag in Fulda blieb alles kurz. In Saarbrücken ist es extrem rutschig, da wird es viele halblange Bälle geben. Man muss sich sehr drauf konzentrieren.“ Seit Mittwoch haben sich die drei TSV-Spieler in Düsseldorf daher extra auf solchen Tischen vorbereitet.

„Saarbrücken spielt immer darauf und deshalb auch so gut. Entscheidend wird aber sein, dass wir gut spielen. Wir müssen uns auch nicht kleiner machen als wir sind. Aber vom Etat her ist da schon ein gewisser Unterschied“, sagt Ort. Was bestimmt auch eine Rolle spielte, dass Jorgic und Franziska ihre Verträge um zwei weitere Jahre verlängert haben. Orts Einschätzung: „Es wird neben Düsseldorf das schwierigste Spiel der Saison.“