Hohe Hürden für den TSV

TTBL

TTBL
Freitag, 2. Oktober, 19 Uhr:
SV Werder Bremen – TSV Bad Königshofen

DTTB-Pokal
Sonntag, 4. Oktober, 15 Uhr:
Borussia Düsseldorf – TSV Bad Königshofen

Bad Königshofen (rd) Mit zwei der vier Play-Off-Teilnehmer der vergangenen Saison kreuzt der TSV Bad Königshofen an diesem Wochenende in zweierlei Wettbewerben die Klingen: In der Bundesliga mit dem SV Werder Bremen, der die vergangene Saison überraschenderweise punktgleich mit Borussia Düsseldorf abschloss, im Halbfinale aber am Meister Saarbrücken scheiterte. In der ersten Hauptrunde des DTTB-Pokals geht die Reise zum Rekord-Meister und Rekord-Pokalsieger nach Düsseldorf. Was die Schwierigkeit der Aufgabe unterstreicht: Alle vier Begegnungen gegen diese Größen des deutschen Mannschafts-Tischtennis gingen verloren. Gegen Bremen mit 0:3 und 1:3, wobei es beim Heimspiel vor 495 Zuschauern  mit 0:3 und 0:9 Sätzen die Höchststrafe setzte. Auch gegen Düsseldorf gingen beide TTBL-Spiele mit je 1:3 verloren.

Was gäbe Anlass zur Hoffnung? Bastian Steger schlug 2019 den Bremer Rumänen Hunor Szöcs, gegen Düsseldorf ein Mal Christian Karlsson, ein Mal Anton Källberg. Und Kilian Ort ist wieder dabei, der im ersten Saisonspiel Fuldas Wunderwaffe Quadri Aruna entwaffnete. Und der entzauberte am vergangenen Sonntag mit Fulda-Maberzell, das in Bad Königshofen 0:3 unterlegen war, diesen SV Werder Bremen mit 3:2. Apropos Kilian Ort! Auf Grund der Wechselbäder seines gesundheitlichen Befindens wird er die Frage erlauben: „Wie geht’s eigentlich Kilian?“ Er ist mit seinen Therapeuten auf der Suche nach den Ursachen seiner Probleme vorwärts gekommen. Von den Füßen kämen sie, und trage er nun Einlagen.

Dass er deshalb, auch wegen der Blasen, weniger habe trainieren können, sollte ihn nicht beunruhigen. Sein Teamkollege Bastian Steger meinte nach Orts Sieg gegen Fuldas Aruna: „Jetzt sollte er es endlich glauben, dass er nicht immer bis zum Anschlag trainieren muss, dass er auch mal mit weniger zurecht kommt.“ Das richtige Pensum hat Steger mit der Erfahrung seiner 39 Jahre natürlich längst raus. Beide haben seit dem Fulda-Spiel kein Turnier bestritten und nur in Düsseldorf trainiert. In Saarbrücken trainiert Abdel Salifou, bisher ohne Einsatz. Er habe seine Corona-Infektion und -Quarantäne Symptom-frei überstanden und fühle sich wie vorher. Er kam gestern mit dem Zug nach Bremen, Ort und Steger aus Düsseldorf mit dem Auto, ebenso aus Bad Königshofen bzw. Zagreb Trainer Koji Itagaki und Filip Zeljko. Nach zwei Übernachtungen geht es am Samstag es von hier weiter nach Düsseldorf.

„Die 0:3/0:9-Schmach von vor Weihnachten wollen wir natürlich wettmachen“, hat sich Kilian Ort vorgenommen. „Ich hoffe, dass wir eine ähnliche Dynamik wie beim 3:0 gegen Fulda ins Spiel bringen. Auch wenn die Bremer die ersten zwei Spiele verloren haben, denke ich, dass sie doch der Favorit auf dem Papier sind. Aber bei drei Gewinnsätzen kann es schnell gehen und eher Überraschungen geben.“ Wie sieht des Rätsels Lösung aus, ob neben Steger und Ort diesmal Zeljko oder Salifou spielt? „Das verraten wir im Voraus natürlich nicht. Doch jeder weiß, wie die letzten Matches der jeweiligen Spieler gegeneinander ausgegangen sind. Ich glaube, da wird es weniger Überraschungen geben.“ Koji Itagaki, der große Video-Analytiker, wird seinen Plan schon in der Tasche haben.

Und zwei Tage später in Düsseldorf auch. „Die haben auch ohne Timo Boll in Grünwettersbach 3:0 gewonnen“, spricht Kilian Ort die Top-Besetzung der Borussen an. „Für sie hat der Pokal einen sehr hohen Stellenwert. Ich kann mir deshalb vorstellen, dass der Timo gegen uns einläuft. Hier ist man nämlich mit einer Niederlage raus.“ Schließlich blieben die „Bayern des Tischtennis“ in Deutschland in der vergangenen Saison seit Jahren wieder mal ohne Titelgewinn. „Aber selbst ohne Timo sind sie Weltklasse und mit der Aufstellung Christian Karlsson, Anton Källberg und Ricardo Walther sehr, sehr stark. Anton spielt schon den ganzen Sommer über auf hohem Niveau, der Ricardo ist Deutscher Meister, und Christian ist nach seiner Ellbogen-OP wieder voll da, hat Dang Qiu 3:1 geschlagen. Wenn wir das gewännen, wäre das eine Sensation. Jetzt wird Andy Albert wieder kommen und sagen, in deren Center Court haben wir noch nie verloren. Ich hoffe, die Serie hält an.“