Auswärtsspiel in Bastian Stegers Heimat

TTBL

Borussia Düsseldorf verkauft Heimspiel gegen den TSV in die Oberpfalz nach Maxhütte-Haidhof

Maxhütte-Haidhof/Bad Königshofen (rd) Das nächste Auswärtsspiel bestreitet der TSV Bad Königshofen gegen den 29-fachen Deutschen Meister Borussia Düsseldorf am 16. Februar. Warum heute schon dieser Hinweis? Wer da zufällig in oder in der Nähe von Düsseldorf und Tischtennis- oder gar TSV-Fan ist, der sollte nicht die ARAG-Arena ansteuern. Für dieses Spiel fand die Borussia in Übereinstimmung mit der TTBL nämlich einen anderen Austragungsort. Bereits in den letzten zwei Spielzeiten wurde je ein Liga-Spiel an einen anderen Ort verlagert als den der Heimmannschaft. Vor zwei Jahren trugen Post SV Mühlhausen und der ASV Grünwettersbach ihre Partie in der Nähe von New York aus. In der vergangenen Saison spielten Borussia Düsseldorf und die TTF Ochsenhausen im Audi Dome in München vor 5500 Zuschauern auf.

Zweck dieser Verlegungen innerhalb Deutschlands sei es, die Sportart Tischtennis populärer zu machen und sie deshalb in Regionen vorzustellen, in denen es keinen größeren Verein und keinen Bundesligisten gibt. Den Zuschlag bekam heuer der FC Maxhütte Haidhof aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums seiner Tischtennisabteilung, in Ausrichtergemeinschaft mit dem TB/ASV Regenstauf. Borussia Düsseldorf? Okay. Aber warum TSV Bad Königshofen? Manager Andy Albert wusste den Grund schon, bevor er diesen Montag zu einer Pressekonferenz Richtung Oberpfalz aufbrach. Diese wurde im Meeting Point 1, der Spiegel-Aula im Campus der Eckert-Schulen in Regenstauf in großem Rahmen durchgeführt. Selbst das Bayerische Fernsehen war vor Ort und strahlte einen Beitrag in der Abendschau am selben Tag aus, ebenso ein regionaler TV-Sender.

Strahlkraft auf die Jugend

Mit „Weltklasse in der Oberpfalz, Tischtennis Bundesliga LIVE“ wurde die Veranstaltung am 16. Februar 2020 um 15 Uhr in der Stadthalle von Maxhütte-Haidhof überschrieben. Und weiter: „Borussia Düsseldorf, der Deutsche Rekordmeister mit Weltstar Timo Boll  und Nationalspieler Ricardo Walther, gegen den TSV Bad Königshofen, mit Lokalmatador Bastian Steger und Nationalspieler Kilian Ort.“ Natürlich war Boll das überragende Thema vor diesem „Sportereignis, das es so im Landkreis Schwandorf noch nie gegeben hat.“ Susanne Plank, die Bürgermeisterin von Maxhütte-Haidhof: „Tischtennis hat bei uns schon einen gewissen Stellenwert. Die Spannung ist natürlich riesig. Es ist ja auch ein Großereignis, und wir sind stolz darauf, dass Maxhütte-Haidhof der Austragungsort ist.“ Und Andreas Dinauer (Organisator und Tischtennis-Abteilungsleiter TB/ASV Regenstauf): „Wir hoffen, dass sich diese Veranstaltung als Strahlkraft auf die Bevölkerung, besonders die Jugend, auswirkt.“

Ein Werbe-Video mit Timo Boll wurde auch eingeblendet: „Ich komme mit meiner Mannschaft und freue mich auf das Spiel mit meinem Kumpel Bastian Steger. Euer Timo Boll.“ Beide haben zusammen in Düsseldorf Deutsche Meisterschaften und bei Olympia in London und Rio Olympische Team-Bronzemedaillen gewonnen. Eingefädelt hat den Deal mit der Borussia Andreas Dinauer: „Im Audi Dome habe ich die Düsseldorfer viel unterstützt und es gab Gespräche, bei denen ich gesagt habe, lasst´s amal die Hos´n runter, was wollt´s dafür ham? Umsonst machen sie´s freilich need.“ Doch die Oberpfälzer Tischtennis-Fans müssen stark sein: Bereits seit Monaten ist die Halle ausverkauft. Binnen zwei Tagen waren die 1000 Karten weg. Alexander Schilling, Pressesprecher von Borussia Düsseldorf: „Bei uns geht es um sehr viel nämlich um die letzten Punkte für die Play-Offs, die wir unbedingt erreichen wollen. Bad Königshofen hat wegen der Verletzung von Kilian Ort längere Zeit nicht in Bestbesetzung spielen können. Die sind komplette Sportsleute und werden den Zuschauern bestimmt zeigen wollen, dass sie besser sind als ihr Tabellenplatz.“

Vorfreude auf Steger und Boll

Für Erheiterung sorgte Andy Albert. Als Schilling auf die Frage, wie viele Zuschauer aus Düsseldorf wohl mitkommen würden, „ich schätze zehn bis 20“ antwortete, klinkte sich der TSV-Manager ein: „Dann habt ihr 980 gegen euch. Wir kommen mit einem Bus voll mit 50. Und die anderen 930 zieht der Basti rüber.“ Dessen Heimatort Winklarn liegt 59 km entfernt. „Ich freue mich unheimlich auf dieses Spiel in meiner Heimat“, verrät Steger etwas gerührt. „Es ist ja schon sehr lange her, seit ich dort mal gespielt habe. Endlich müssen mal Freunde, Verwandte und Fans nicht so weit zu einem Bundesligaspiel fahren und können sich auf einen Leckerbissen im Spiel gegen Timo freuen. Andi Dinauer, der das alles ja organisiert hat, ist ja mein ehemaliger Doppelpartner.“ Und Kilian Ort: „In Düsseldorf wäre das Spiel fünf Minuten von meiner Wohnung entfernt. Ich nehme das aber für Basti gerne in Kauf, für den es etwas ganz Besonderes ist. Ich hatte ganz in der Nähe in Burglengenfeld früher viele Turniere und Lehrgänge. Gegen den Andi Dinauer habe ich schon zwei Mal mit dem TSV gespielt, ein Mal gewonnen. Ich hoffe, dass das für Düsseldorf ein Auswärtsspiel wird.“