Nightsession in Shakehands-Arena

TTBL

Drei Spiele in sieben Tagen.

Bad Königshofen (rd) Das letzte Heimspiel des erfolgreichsten Jahres in der langen Geschichte der Tischtennis-Abteilung des TSV Bad Königshofen steht am heutigen Freitag an. Zu Gast ist der mit dem Tabellenführer Saarbrücken punktgleiche SV Werder Bremen, der mit einem Sieg in der Shakehands-Arena seinen Anspruch auf einen Play-Off-Platz untermauern will. Und zwei Tage später geht es nach dem unvermeidbar gedrängten Terminplan der TTBL und nach der 2:3-Niederlage am Montag in Karlsruhe/Grünwettersbach zum dritten Spiel binnen sieben Tagen beim Liga-Neuling TTC Neu-Ulm. Pikanterweise haben diese beiden Gegner erst am Dienstagabend selber gegeneinander gespielt, wobei sich Bremen knapp mit 3:2 durchsetzte.Apropos Grünwettersbach: An dieses Spiel wird irgendwann in einer Chronik oder einem Rückblick erinnert werden. Hier wurden die letzten Hoffnungen des TSV auf die erstmalige Teilnahme an den Play-Offs zu Grabe getragen. Ohne eigenes Mitspracherecht, obwohl ohne eigenes Verschulden, war der Termin zu einem schier unüberwindbaren Nachteil der Königshöfer von Sonntag auf Montag verlegt worden. Und dennoch hätten sie die Partie ums Haar, um ein paar Sekunden, um zwei Bälle, sogar zu zweit gewinnen können.Dass die gleiche Situation in diesen beiden Kämpfen wieder gegeben ist, das hat, wenn jemand überhaupt,der TSV selber zu verantworten. Dass Mizuki Oikawa am Montag in seine Heimat nach Japan zur WM-Qualifikation musste, war vor Saisonbeginn bekannt. Nicht natürlich, dass sich Kilian Ort verletzt und sich die Folgen gar so lange hinziehen. Und zum Dritten zeigten die dreieinviertel Stunden Kampf im sportlichsten Sinn des Worts, dass man mit entsprechender Aufstellung und Einstellung bei diesem Spielsystem ein TTBL-Spiel auch zu zweit gewinnen kann. Im konkreten Fall sah das beim TSV in Grünwettersbach „ganz einfach“ so aus: Bastian Steger gewinnt an Position 1 beide Einzel und der andere, in diesem Fall Filip Zeljko, an 2 oder 3 sein eines. Basti lieferte, Filip verlor 9:11 im fünften Satz, Kilian schenkte nach verlorenem ersten Satz. Zum Vergleich die beiden Gegner der Königshöfer dieses Wochenende: Sowohl Bremen als auch Neu-Ulm ließen gleich vier Spieler an den Tisch, konnten sich den Luxus leisten, Weltklassespieler auf der Bank zulassen. Bremens Vizeweltmeister Mattias Falck bezog sogar eine 2:3-Niederlage gegen den Neu-Ulmer Abdel-Kader Salifou, bezwang dann JaeHyeon An mit 3:2. Falck wurde als Nachfolger für Bastian Steger verpflichtet, der sechs Jahre lang für den SV Werder aufschlug. Als Empfehlung brachte der Schwede im Nachhinein den „Titel“ Vizeweltmeister von der WM in Budapest mit. Dass aber auch er nicht unschlagbar ist, zeigen die fünf Satzverluste vom Dienstagabend. Wie sieht es nun mit Kilian Ort aus? Mitte der Woche machte er sich, der Mannschaft und den Zuschauern Hoffnung, dass er wieder ein Stück weiter sein werde als in Grünwettersbach. „Meine Adduktoren haben mich dort nicht behindert und sich nicht verschlimmert. Sebastian Simon und Peter Hofmann haben das gut hingekriegt. Ich habe dann aber die Woche davor Tag für Tag das Training Wettkampf-mäßig angepasst und in Richtung Grünwettersbach intensiviert. Am Freitag stand dann Matchpraxis auf dem Plan und es ist mir auf einmal in den Nacken gefahren. Das sei öfter mal nach so einer langen Pause der Fall und werde eine Woche dauern, wurde mir gesagt. Dafür war nun die Zeit zu kurz und mit Vorhand war nix drin. Das war natürlich desaströs für so eine englische Woche wie diese.“ Zwei Ärzte und drei Physiotherapeuten hätten ihn dann von Freitag bis Sonntag in Düsseldorf und daheim in die Kur genommen. „Am Montagabend stand ich dann an der Platte und habe versucht was geht.“ Versprechen könne er nun gar nichts Konkretes. Die Hoffnung lebt aber, zumal am Freitag die ominöse Woche ja um ist. Bis zur 10:5-Führung gegen Wang Xi und im Schlussdoppel bis 10:12 im vierten Satz hat es ja schon ganz ordentlich ausgesehen. „Verschlimmert hat sich nichts.“ Mit einigem Abstand verdient dieses 2:3 von Karlsruhe das Prädikat „Symptomatisch für die ganze Saison 2019/20 des TSV“, die mit „Was wäre möglich gewesen“ zu überschreiben wäre. Wenn sich heute Steger, Zeljko und Ort so wehren wie am Montag, dann können sich die Zuschauer auf einen spannenden Feier-Abend und auf den amtierenden Vizeweltmeister freuen.